RKI: Län­der las­sen Coro­na-Impf­stoff John­son & John­son liegen

Corona-Impfzentrum - Polizei - Einsatzwagen - Berlin Foto: Corona-Impfzentrum mit Polizeipräsent, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Deutsch­land hat 256.800 Dosen vom zuge­las­se­nen Coro­na-Impf­stoff von John­son & John­son, doch die Bun­des­län­der set­zen ihn bis­lang kaum ein.

9.791 Ein­hei­ten wur­den laut RKI-Daten erst ver­impft, über 90 Pro­zent davon in Nie­der­sach­sen und Ber­lin. „An einem Kon­zept zur Imp­fung in Obdach­lo­sen­un­ter­künf­ten wird aktu­ell noch gear­bei­tet”, teil­te das Hes­si­sche Innen­mi­nis­te­ri­um der dts Nach­rich­ten­agen­tur auf Nach­fra­ge mit. Thü­rin­gen will in die­ser Woche „die ers­ten 60 Imp­fun­gen” durch mobi­len Teams in einer Erst­auf­nah­me­ein­rich­tung im Süden Thü­rin­gens ver­ab­rei­chen. Der Frei­staat hat­te am Sonn­tag vor einer Woche 4.800 Dosen bekommen.

Für Schles­wig-Hol­stein begrün­de­te ein Spre­cher des Lan­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums die merk­wür­di­ge Zurück­hal­tung damit, dass „das ent­spre­chen­de Ver­fah­ren für die Nut­zung des Ein­mal­impf­stof­fes von Johnsen&Johnsen der­zeit noch in der Abstim­mung ist. Soll bald umge­setzt werden”.

In Bre­men hin­ge­gen weist die Senats­ver­wal­tung dar­auf hin, dass die Anga­ben des Robert-Koch-Insti­tuts, die für Bre­men null Imp­fun­gen mit dem auch unter dem Namen „Jans­sen” bekann­ten Wirk­stoff aus­weist, wie­der ein­mal falsch sind. „Ent­ge­gen der Zah­len des RKIs wur­den in den ver­gan­ge­nen vier Tagen im Land Bre­men bereits rund 1.000 Imp­fun­gen mit J&J durch­ge­führt”, sag­te ein Spre­cher am Mitt­woch der dts Nachrichtenagentur.

Ins­ge­samt hat­te Johnson&Johnson am Diens­tag laut RKI-Daten mit bun­des­weit 2.052 Ver­ab­rei­chun­gen nur einen Anteil von 0,3 Pro­zent an den Erst­imp­fun­gen. Attrak­tiv macht den Impf­stoff, dass er nur ein­mal ver­ab­reicht wer­den muss, um den vol­len Schutz zu errei­chen – und damit auch die beschlos­se­nen Impf­pri­vi­le­gi­en. In den meis­ten Bun­des­län­dern soll er vor allem bei „schwer erreich­ba­ren Grup­pen” ein­ge­setzt wer­den, denen man offen­bar nicht zutraut, zu einer Zweit­imp­fung zu erschei­nen, bei­spiels­wei­se bei Obdach­lo­sen, Asyl­be­wer­bern, in Frau­en­häu­sern oder in psych­ia­tri­schen Tages­am­bu­lan­zen. „Imp­fun­gen die­ser Per­so­nen­grup­pen sind her­aus­for­dernd mit Blick auf zwei Impf­ter­mi­ne, des­halb eig­net sich hier die Ein­mal­imp­fung ide­al”, sag­te der Lan­des­impf­ko­or­di­na­tor für Rhein­land-Pfalz, Alex­an­der Wilhelm.