Sozi­al­ge­richt: Neue Hoden­pro­the­se statt Can­na­bis empfohlen

Justicia - Figur - Waage - Göttin der Gerechtigkeit - Justitia - Gericht Foto: Sicht auf Justitia, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Lan­des­so­zi­al­ge­richt hat einem Pati­en­ten eine Kos­ten­über­nah­me von Can­na­bis abge­lehnt und statt­des­sen ein neu­es Hoden­im­plan­tat empfohlen.

Der 42-Jäh­ri­ge aus Braun­schweig klag­te über chro­ni­sche Rücken­schmer­zen, angeb­lich aus­ge­löst durch eine zu gro­ße Hoden­pro­the­se. Es nicht ersicht­lich, dass Rücken­schmer­zen und eine beschwer­de­träch­ti­ge Hoden­pro­the­se allein durch Can­na­bis behan­delt wer­den müss­ten, so die Richter.

Der Eil­an­trag des Man­nes wur­de schon „wegen feh­len­der Dring­lich­keit” abge­lehnt, wie es hieß. Wer ein zu gro­ßes Hoden­im­plan­tat über sechs Jah­re lang nicht aus­tau­schen las­se und sich dann bei Gericht auf Eil­be­dürf­tig­keit beru­fe, ver­hal­te sich inkohärent.

Der Mann konn­te sich aller­dings pro­blem­los Can­na­bis­blü­ten auf Pri­vat­re­zept ver­ord­nen las­sen, woll­te die Kos­ten aber von der Kran­ken­kas­se erstat­tet haben. Die lehn­te den Antrag ab, unter ande­rem weil ande­re the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men bis­her nicht aus­ge­schöpft wur­den – genau so sah das nun auch das Sozi­al­ge­richt. Der Beschluss fiel bereits 11. Mai 2021, wie erst jetzt bekannt wur­de (L 16 KR 163/21 B ER).

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