Spit­zen­ver­band: Kas­sen fürch­ten Kos­ten­an­stieg für Pflegebedürftige

Rollstühle - Gang - Krankenhaus - Wand Foto: Sicht auf eine Reihe von Rollstühlen in einem Krankenhaus, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Kas­sen-Spit­zen­ver­band hat vor einem mas­si­ven Anstieg der Heim­kos­ten für Pfle­ge­be­dürf­ti­ge gewarnt, soll­te die Bun­des­re­gie­rung kei­ne Gegen­fi­nan­zie­rung für die ange­streb­ten Tarif­löh­ne in der Bran­che auf den Weg bringen.

„Wür­de wei­ter­hin nichts getan, dann müss­ten die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen und deren Ange­hö­ri­ge die Kos­ten für die höhe­ren Löh­ne allein schul­tern. Das wäre ein sozi­al­po­li­ti­scher Spreng­satz”, sag­te Ver­bands-Vor­stand Ger­not Kie­fer dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Frei­tag­aus­ga­ben).

Kie­fer ver­wies auf Berech­nun­gen sei­nes Ver­bands, wonach die Eigen­an­tei­le der Heim­be­woh­ner je nach Aus­ge­stal­tung eines Tarif­ver­trags von jetzt 1800 Euro im Monat um bis zu 350 Euro auf dann 2150 Euro stei­gen könn­ten. „Dies soll und muss gegen­fi­nan­ziert wer­den, denn wir kön­nen den Heim­be­woh­nern nicht noch höhe­re Eigen­an­tei­le zumu­ten – im Gegen­teil”, sag­te er. Kie­fer ver­si­cher­te: „Der Spit­zen­ver­band unter­stützt aus­drück­lich das Ziel, dass in der Alten­pfle­ge ange­mes­se­ne Löh­ne gezahlt wer­den.” Die Bun­des­re­gie­rung habe bis­her aber kei­ner­lei Kon­zep­te für die Finan­zie­rung vor­ge­legt, dabei sei hier Klar­heit drin­gend notwendig.

Kie­fer begrüß­te in die­sem Zusam­men­hang den Vor­schlag der Grü­nen und aus Tei­len der SPD, den Eigen­an­teil in der Pfle­ge zu deckeln und dafür zu sor­gen, dass die Pfle­ge­ver­si­che­rung künf­tig alle not­wen­di­gen Leis­tun­gen zahlt. „Wir benö­ti­gen in der Pfle­ge einen Para­dig­men­wech­sel”, sag­te Kie­fer. Wie in der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung sei in der Pfle­ge eine Steue­rung der Ver­sor­gung nötig. „Heu­te wird nur fest­ge­stellt, wie stark ein Mensch in ver­schie­de­nen Lebens­be­rei­chen pfle­ge­be­dürf­tig ist. Künf­tig müss­te zusätz­lich defi­niert wer­den, wel­che kon­kre­ten Pfle­ge­leis­tun­gen tat­säch­lich ange­bracht sind”, erklär­te Kie­fer. „Das ist kei­ne bana­le Auf­ga­be, aber sie dürf­te sich aus­zah­len. Am Ende hilft das auch den Pfle­ge­be­dürf­ti­gen und deren Ange­hö­ri­gen, die heu­te oft gar nicht wis­sen, wel­ches Ange­bot über­haupt sinn­voll ist”, füg­te er hinzu.

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