Stu­die: DAX-Vor­stän­de sind weni­ger lan­ge im Amt

Hochhaus - Büro - Fensterscheiben Foto: Sicht auf ein Hochhaus mit Büros, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach einer Unter­su­chung der Per­so­nal­be­ra­tung Heid­rick & Strug­gles sind die Vor­stän­de der 30 DAX-Kon­zer­ne aktu­ell im Durch­schnitt ledig­lich seit knapp 5,3 Jah­ren im Amt.

Bei einer frü­he­ren Erhe­bung aus dem Jahr 2014 waren es noch sechs Jah­re. „Frü­her war es die Norm, sehr lan­ge auf den Vor­stands­stüh­len sit­zen zu blei­ben. Das ist vor­bei”, sag­te Chris­ti­ne Stim­pel, Head­hun­terin bei Heid­rick & Strug­gles, der „Welt”.

Die „Schorn­stein­kar­rie­ren”, bei denen Mana­ger ein gan­zes Leben lang in einem Unter­neh­men Kar­rie­re mach­ten, gebe es nur noch sel­ten. „In den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren hat die Ver­weil­dau­er als Vor­stand in einem DAX-Unter­neh­men um mehr als zehn Pro­zent abge­nom­men”, so die Head­hun­terin wei­ter. Mana­ger wech­sel­ten jetzt auch auf sehr ähn­li­che Pos­ten. „Nicht mehr der Auf­stieg ist die Moti­va­ti­on, son­dern der Wunsch nach Ver­än­de­rung”, sag­te Stim­pel. Einen Grund für die­sen Trend sieht die Per­so­nal­ex­per­tin im fami­liä­ren Umfeld der Top­ma­na­ger, die oft­mals meh­re­re Kin­der im Erwach­se­nen­al­ter haben. „Die Töch­ter und Söh­ne sor­gen zu Hau­se für poli­ti­sche Dis­kus­sio­nen. Neh­men Sie zum Bei­spiel den Kli­ma­wan­del mit der Akti­vis­tin Gre­ta Thun­berg. In gewis­ser Wei­se könn­te man­cher Vor­stands­wech­sel auf die Gene­ra­ti­on Gre­ta zurück­ge­hen”, so die Per­so­nal­ex­per­tin. Die eige­nen Kin­der for­der­ten die Mana­ger-Väter dazu auf, noch ein­mal etwas Neu­es zu machen. Dane­ben nennt Stim­pel den Ein­stieg von Finanz­in­ves­to­ren in gro­ße deut­sche Kon­zer­ne als Aus­lö­ser für einen Vor­stands­wech­sel. Der Vor­marsch von Pri­va­te Equi­ty in Deutsch­land leis­te einem schnel­le­ren Wech­sel in den Vor­stän­den Vor­schub. „Ich hal­te das für sehr signi­fi­kant in der deut­schen Indus­trie. Pri­va­te-Equi­ty-Mana­ger wer­den sich nach dem Ein­stieg nicht hin­ten in den Auf­sichts­rat set­zen und zuschau­en”, sag­te Stim­pel der „Welt”.

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