Euro­päi­sche Zen­tral­bank: Suche nach neu­er Ausrichtung

EZB - Europäische Zentralbank - FFM - Frankfurt am Main - Bank - Zentralbank - Hochhaus - Gebäude Foto: Sicht auf die Europäische Zentralbank, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Euro­päi­sche Zen­tral­bank (EZB) sucht nach einer neu­en Stra­te­gie für ihre Geldpolitik.

Der Rat der Zen­tral­bank habe heu­te mit einer Über­prü­fung der bis­he­ri­gen Vor­ge­hens­wei­se begon­nen, teil­te die EZB am Don­ners­tag mit. Die bis­he­ri­ge geld­po­li­ti­sche Stra­te­gie sei 1998 fest­ge­legt wor­den, hieß es, 2003 habe es nur klei­ne­re Anpas­sun­gen gegeben.

Ver­lang­sa­men­de Pro­duk­ti­vi­tät, Bevöl­ke­rungs­al­te­rung und die Nach­wir­kun­gen der Finanz­kri­se hät­ten zu einem nied­ri­ge­ren Zins­ni­veau geführt, so die Zen­tral­bank. „Letz­te­res ver­rin­gert den Spiel­raum der EZB und ande­rer Zen­tral­ban­ken mit Blick auf eine geld­po­li­ti­sche Locke­rung über her­kömm­li­che geld­po­li­ti­sche Instru­men­te bei ungüns­ti­gen Kon­junk­tur­ent­wick­lun­gen.” Eine nied­ri­ge Infla­ti­on stel­le die Zen­tral­bank vor ande­re Her­aus­for­de­run­gen, als man es aus his­to­ri­scher Per­spek­ti­ve von der Bewäl­ti­gung hoher Infla­ti­on kenne.

Auch „die Bedro­hung der Umwelt, die rasche Digi­ta­li­sie­rung, die Glo­ba­li­sie­rung und sich wan­deln­de finan­zi­el­le Struk­tu­ren” spiel­ten bei der künf­ti­gen Aus­rich­tung eine Rol­le. Eine neue Stra­te­gie soll jedoch „unein­ge­schränkt” das im Ver­trag ver­an­ker­te Preis­sta­bi­li­täts­man­dat der EZB ach­ten, hieß es in der Mitteilung.

Ein Schwer­punkt bei der Stra­te­gie­su­che wer­de „auf der quan­ti­ta­ti­ven For­mu­lie­rung von Preis­sta­bi­li­tät und den Ansät­zen und Instru­men­ten lie­gen, mit denen Preis­sta­bi­li­tät erreicht wird”, so die EZB. Der EZB-Rat will auch die Wirk­sam­keit und die Neben­wir­kun­gen des in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren ent­wi­ckel­ten geld­po­li­ti­schen Instru­men­ta­ri­ums unter die Lupe neh­men, hieß es. Der Pro­zess soll bis Jah­res­en­de abge­schlos­sen sein.

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