TK: Kran­ken­kas­se erwar­tet hohe Prei­se für Cannabis

Cannabis - Rauschmittel - Arzneimittel - Drogen Foto: Cannabis, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Chef der Tech­ni­ker Kran­ken­kas­se, Jens Baas, warnt vor der geplan­ten Frei­ga­be von Can­na­bis zu Genusszwecken.

„Ich bin nicht grund­sätz­lich dage­gen, aber natür­lich senkt eine Lega­li­sie­rung die Hemm­schwel­le. Und wir wis­sen, dass Can­na­bis bei Kin­dern und Jugend­li­chen Psy­cho­sen aus­lö­sen kann”, sag­te Baas der „Rhei­ni­schen Post”. Er erwar­tet wegen der staat­li­chen Auf­la­gen hohe Prei­se für das Genuss-Can­na­bis: „Zudem deu­ten sich sehr kom­pli­zier­te Regeln an, so dass der lega­le Genuss-Can­na­bis ver­mut­lich sehr teu­er wer­den wird. Damit wür­de es dann auch nicht gelin­gen, den Schwarz­markt aus­zu­trock­nen”, so Baas weiter.

Der Ver­si­che­rungs-Mana­ger kri­ti­sier­te auch wei­te­re Vor­ha­ben der Regie­rung, wie das unlängst vom Bun­des­tag beschlos­se­ne Finanz­sta­bi­li­sie­rungs­ge­setz für die Kran­ken­kas­sen. „Das Gesetz ist wie ein Pflas­ter auf einem Tumor, es bie­tet kei­ne kau­sa­le The­ra­pie”, sag­te Baas der Zei­tung wei­ter. „Wir müs­sen die Ver­schwen­dung im Gesund­heits­sys­tem stop­pen”. Der Bund müs­se end­lich die Kos­ten für Emp­fän­ger von Arbeits­lo­sen­geld II voll­stän­dig über­neh­men. Baas kri­ti­sier­te Lau­ter­bachs man­geln­de Durch­set­zungs­fä­hig­keit: Die Kas­sen gäben für Bezie­her von Arbeits­lo­sen­geld II rund drei­mal so viel aus, wie sie vom Staat erhal­ten. „Der Koali­ti­ons­ver­trag hat eine Erhö­hung der Zuschüs­se ver­spro­chen, doch Herr Lau­ter­bach konn­te sich beim Finanz­mi­nis­ter nicht durch­set­zen”. Er for­der­te auch einen Bei­trag der Pri­vat­pa­ti­en­ten: „Nun müs­sen wei­ter­hin die Bei­trags­zah­len­den ran – Pri­vat­ver­si­cher­te zah­len dage­gen nichts. Das geht nicht”.

Zugleich for­der­te der Kas­sen­chef eine gro­ße Kran­ken­haus­re­form: „Wir wür­den mit einem Drit­tel weni­ger Bet­ten aus­kom­men. Dann wür­den sich auch die Per­so­nal­pro­ble­me und über­flüs­si­gen Ope­ra­tio­nen ver­rin­gern. So aber hat jeder Kli­nik­di­rek­tor das Ziel, sei­ne Bet­ten zu fül­len. In der Fol­ge wer­den auch eigent­lich unnö­ti­ge Ope­ra­tio­nen gemacht, zum Bei­spiel am Knie oder am Rücken.” Sinn­vol­le Plä­ne in Sachen Kran­ken­haus­land­schaft habe NRW ent­wi­ckelt, wo sich die Häu­ser spe­zia­li­sie­ren sol­len. Die Tech­ni­ker Kran­ken­kas­se ist mit 11 Mil­lio­nen Ver­si­cher­ten die größ­te Kran­ken­kas­se in Deutschland.

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