Das Umweltbundesamt drängt auf Luftfilter für Schulen: „In zehn bis 25 Prozent der Klassenzimmer kann nicht richtig gelüftet werden”.
Dies sagte Heinz-Jörn Moriske, Geschäftsführer der Innenraumlufthygiene-Kommission der Behörde, dem „Handelsblatt” (Donnerstagsausgabe). In den übrigen Räumen könne zwar auch im nächsten Winter durch regelmäßiges Stoßlüften die Virenlast massiv reduziert werden, „wenn Kommunen oder Schulen jedoch entscheiden, bei großer Kälte nur in den Pausen zu lüften, geht es nicht ohne zusätzliche Luftreinigung”.
Moriske wies zugleich die Behauptung zurück, das UBA habe vom Einsatz mobiler Luftfilter abgeraten: „Natürlich helfen mobile Luftfilter gegen Viren – wenn es sich um geprüfte Geräte handelt und sie richtig im Klassenraum aufgestellt sind”, sagte er. „Das Aufstellen und Einrichten sollte aber von Fachleuten gemacht werden. Es macht keinen Sinn, wenn Eltern ungeprüfte Geräte im Baumarkt kaufen und willkürlich im Raum verteilen”.
Viele Bundesländer finanzieren bisher mobile Luftfilter nicht und verweisen zur Begründung auf eine Empfehlung des UBA vom Februar, diese seien „nur als Ergänzung sinnvoll”. Hintergrund ist, dass mobile Geräte „zwar Viren herausfiltern oder mit UV-Licht inaktivierien – aber weder Kohlendioxid noch Schimmel oder Feuchtigkeit entfernen”, so Moriske. „Das heißt, sie verbessern nicht die allgemeine Luftqualität – und wären nach der Pandemie im Prinzip überflüssig, bzw. erst in einer nächsten Pandemie wieder von Nutzen”.
Besser als mobile Filter seien daher stationäre Luftreinigungsanlagen, die die Luft austauschen und so sowohl Viren abtransportieren als auch Frischluft zuführen. „Diese können in kurzer Zeit, etwa in den Sommerferien eingebaut werden”, sagte Moriske.