Die deutschen Städte und Gemeinden haben alarmiert auf die Ausbreitung des mutierten Corona-Erregers in Deutschland reagiert.
„Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Das zeigen uns neue Herausforderungen wie die durch Mutationen des Erregers”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgaben). Man müsse nun alle Kontakte konsequent auf ein Minimum reduzieren, appellierte Dedy an die Bürger.
Auch der Städte- und Gemeindebund warnte vor der Gefahr der schnelleren Corona-Ausbreitung durch die Mutation, sieht bislang aber keine Notwendigkeit für weitere Einschränkungen in den Kommunen: „Wir haben im Moment einen strengen Lockdown, der hoffentlich bald dazu führen wird, dass die Infektionszahlen sinken”, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem RND.
Entscheidend sei auch, dass nach aktuellem Stand die zugelassenen Impfstoffe auch gegen das mutierte Virus wirksam seien. „Wichtig wäre allerdings, dass in Deutschland in viel größerem Umfang analysiert wird, ob bei einer positiven Testung bereits die mutierte Variante festgestellt werden kann”, so Landsberg. „Das ist allerdings keine Aufgabe der Kommunen, sondern muss durch eine entsprechende Ertüchtigung der Labore organisiert werden”.
Im Vordergrund müsse jetzt stehen, die Impfkapazitäten weiter auszubauen und möglichst schnell möglichst viele Menschen zu impfen. An den deutschen Krankenhäusern befürchtet man bereits, dass die Mutation hinter der schnellen Corona-Ausbreitung dieser Tage steckt. „Infektionszahlen von über 30.000 geben natürlich auch Anlass zur Sorge, dass die Mutation des Virus mit erhöhter Ansteckungsrate bei uns schon verstärkt auftritt”, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dem RND.
„Wenn sich diese Mutation tatsächlich bei uns mit einer ähnlichen Geschwindigkeit wie in Großbritannien ausweitet, stehen wir vor sehr schwierigen Wochen mit anhaltenden und scharfen Kontaktbeschränkungen”. Gerade deshalb sei es wichtig, nun schnellstmöglich die Impfungen zu verstärken. „Gerade auch für die Mitarbeiter in den Kliniken brauchen wir ausreichende Mengen, um umfassen Impfangebote unterbreiten zu können”, sagte er dem RND.