Voda­fone: Neu­es Mobil­funk­netz für IoT-Pro­duk­te gestartet

o2 Funkmast - Antenne - Halle Neustadt Foto: Sicht auf einen Mobilfunkmast von o2 Telefonica (Halle-Neustadt)

Die Mobil­fun­ker bau­en der­zeit neue Net­ze für das Inter­net der Din­ge auf, die deut­lich schnel­ler sind als die bis­he­ri­gen Narrowband-Netze.

Laut eines Berichts der „Welt” hat Voda­fone sein LTE-M-Netz (Long Term Evo­lu­ti­on for Machi­nes) kurz nach Weih­nach­ten gestar­tet. Die Tele­kom hat­te ihres bereits Mit­te des Jah­res frei­ge­schal­tet. Tele­fo­ni­ca will nach Infor­ma­tio­nen der „Welt” im nächs­ten Jahr folgen.

Schon zum Start deckt die neue Tech­no­lo­gie in Deutsch­land eine Flä­che von mehr als 95 Pro­zent ab und reicht bis in Kel­ler, Tief­ga­ra­gen oder Fabrik­hal­len. Zwar ist auch das dafür genutz­te Nar­row­band-IoT-Netz prak­tisch flä­chen­de­ckend in Deutsch­land ver­füg­bar, doch die Daten­ge­schwin­dig­kei­ten sind nur sehr gering. Über­tra­gen wer­den Infor­ma­tio­nen wie An- und Aus­zu­stän­de oder Tem­pe­ra­tu­ren. Für Sprach­über­tra­gun­gen rei­chen die Geschwin­dig­kei­ten von weni­ger als 200 Kilo­bit pro Sekun­de nicht. Zumal es kei­ne Über­ga­be von einer Mobil­funk­zel­le in die nächs­te gibt, wenn sich der Sen­sor bewegt. Das spart zwar Strom, macht das Nar­row­band-IoT-Netz aber für vie­le Anwen­dun­gen unbrauch­bar. Das neue LTE-M-Netz schafft den Wech­sel von einer Mobil­funk­zel­le zur nächs­ten. Die Daten­über­tra­gung liegt tech­nisch bei etwa einem Mega­bit pro Sekun­de beim Up- und Download.

Damit sind auch Sprach­über­tra­gun­gen mög­lich, was Vor­aus­set­zung ist, um die älte­ren Net­ze der zwei­ten und drit­ten Mobil­funk­ge­nera­ti­on 2G und 3G abzu­lö­sen. Eine der ers­ten Anwen­dun­gen dürf­ten Senio­ren-Not­ruf­sys­te­me sein. Selbst bei einem Sturz im Kel­ler könn­te noch eine Ver­bin­dung zu Hel­fern her­ge­stellt wer­den, da das LTE-M-Netz im lang­wel­li­gen 800-Mega­hertz-Spek­trum funkt, das durch Mau­ern bis in Unter­ge­schos­se reicht.

Für Voda­fone geht es vor­erst dar­um, Din­ge mit Men­schen zu ver­net­zen, sodass Maschi­nen bei­spiels­wei­se auch Sprach­be­feh­le ent­ge­gen­neh­men kön­nen. „Wir bau­en das Sprach­rohr für Men­schen und Maschi­nen im Inter­net der Din­ge”, sag­te Voda­fone-Deutsch­land-Chef Han­nes Amets­rei­ter in der „Welt”. „Men­schen und Maschi­nen kön­nen so künf­tig nicht nur aus­schließ­lich Daten aus­tau­schen, son­dern auch mit­ein­an­der tele­fo­nie­ren.” In den ver­gan­ge­nen Wochen hät­ten Voda­fone-Tech­ni­ker dafür ihre Moder­ni­sie­rungs­ar­bei­ten an mehr als 18.000 Mobil­funk-Sta­tio­nen vorgenommen.

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