BAG W: Zahl der Obdach­lo­sen stieg 2018 auf 678.000 Menschen

Obdachloser - Mann - Obdachlos - Mauer - Auto Foto: Ein Obdachloser, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Zahl der Obdach­lo­sen in Deutsch­land ist einer neu­en Schät­zung zu Fol­ge gestiegen.

Nach Anga­ben der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Woh­nungs­lo­sen­hil­fe waren im Jahr 2018 rund 678.000 Men­schen in Deutsch­land ohne Woh­nung. Ein Jahr zuvor lag die Zahl noch bei 650.000 Menschen.

Wie die Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Mon­tags­aus­ga­ben) berich­ten, waren dar­un­ter etwa 41.000 Men­schen, die ohne jeg­li­che Unter­kunft auf der Stra­ße leb­ten. „Gegen­über dem Vor­jahr 2017 bedeu­tet dies einen Anstieg bei der Jah­res­ge­samt­zahl um 4,2 Pro­zent”, sag­te Were­na Rosen­ke, Geschäfts­füh­re­rin der BAG Woh­nungs­lo­sen­hil­fe den Zei­tun­gen. Dabei sei die Zahl der woh­nungs­lo­sen Men­schen ohne Flucht­hin­ter­grund mit 1,2 Pro­zent weni­ger stark ange­stie­gen als die Zahl der woh­nungs­lo­sen aner­kann­ten Geflüch­te­ten mit 5,9 Prozent.

Beim Ver­gleich der Stich­tags­zah­len für den 30. Juni 2017 und den 30. Juni 2018 sei sogar ein noch deut­lich stär­ke­rer Anstieg zu ver­zeich­nen, so Rosen­ke. Dem­nach stieg die Zahl der Woh­nungs­lo­sen zwi­schen Juni 2017 und Juni 2018 um 19 Pro­zent. Nach Anga­ben der BAG Woh­nungs­lo­sen­hil­fe waren 2018 rund 70 Pro­zent der woh­nungs­lo­sen Men­schen ohne Flucht­hin­ter­grund allein­ste­hend, 30 Pro­zent leb­ten mit Part­nern und/oder Kin­dern zusam­men. Laut Schät­zung lag die Zahl der Kin­der und min­der­jäh­ri­gen Jugend­li­chen bei acht Prozent.

Als Haupt­grün­de für die stei­gen­de Zahl der Woh­nungs­lo­sen nann­te Rosen­ke das unzu­rei­chen­de Ange­bot an bezahl­ba­rem Wohn­raum, die Schrump­fung des Sozi­al­woh­nungs­be­stan­des und die Ver­fes­ti­gung von Armut. „Es fehlt ins­be­son­de­re an bezahl­ba­rem Wohn­raum für Men­schen im Nied­ri­gein­kom­mens­be­reich, für die Men­schen, die Trans­fer­leis­tun­gen bezie­hen und für aner­kann­te Geflüch­te­te.” Allein­er­zie­hen­de und jun­ge Erwach­se­ne sei­en beson­ders gefähr­de­te Per­so­nen­grup­pen, aber auch die dro­hen­de Alters­ar­mut der „Gene­ra­ti­on der Bil­lig­job­ber”, der Solo­selb­stän­di­gen und ande­rer pre­kär beschäf­tig­ter Men­schen sei besorgniserregend.

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