Afgha­ni­stan: Kramp-Kar­ren­bau­er ver­tei­digt Bundeswehrabzug

Politikerin - Kramp-Karrenbauer Annegret - Verteidigungsministerin - CDU - CDU-Chefin Foto: Verteidigungsministerin und CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Anne­gret Kramp-Kar­ren­bau­er hat mit Blick auf den Vor­marsch der Tali­ban in Afgha­ni­stan den Abzug der Bun­des­wehr verteidigt.

„Die Bun­des­wehr hat in Afgha­ni­stan alle Auf­trä­ge erfüllt, die ihr der Deut­sche Bun­des­tag gege­ben hat”, sag­te sie am Mon­tag. „Gemein­sam mit ande­ren haben wir in Afgha­ni­stan erreicht, dass der Ter­ro­ris­mus von Al-Qai­da uns von dort aus nicht mehr bedro­hen kann”.

Eine gan­ze Gene­ra­ti­on von Afgha­nen habe zudem bes­se­re Chan­cen bekom­men. Frau­en und Mäd­chen hät­ten Zugang zu Bil­dung bekom­men. „Was wir augen­schein­lich nicht erreicht haben, ist ein dau­er­haft und umfas­send zum Posi­ti­ven ver­än­der­tes Afgha­ni­stan”, füg­te die Minis­te­rin hin­zu. „Für die Zie­le künf­ti­ger Aus­lands­ein­sät­ze soll­ten wir dar­aus ler­nen.” Kramp-Kar­ren­bau­er ver­sprach, wei­te­re ehe­ma­li­ge Orts­kräf­te der Bun­des­wehr und ihre Fami­li­en in Deutsch­land auf­zu­neh­men. Außer­dem sag­te sie „akti­ve Diplo­ma­tie, die Unter­stüt­zung des Frie­dens­pro­zes­ses, Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, huma­ni­tä­re Hil­fe, Aus­bil­dung und die Unter­stüt­zung des Auf­baus effek­ti­ver Staat­lich­keit” zu.

Ein mög­li­ches erneu­tes Ein­grei­fen in Afgha­ni­stan durch die Bun­des­wehr sieht die Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin unter­des­sen mit Skep­sis. „Wer die Tali­ban dau­er­haft besie­gen will, müss­te einen sehr har­ten und lan­gen Kampf­ein­satz füh­ren”, sag­te sie. Wenn Gesell­schaft und Par­la­ment nicht dazu bereit sei­en, „dann bleibt der gemein­sa­me Abzug mit den Part­nern die rich­ti­ge Entscheidung”.

Schar­fe Kri­tik äußer­te die CDU-Poli­ti­ke­rin an Ex-US-Prä­si­dent Donald Trump. Des­sen „unse­li­ges Abkom­men” mit den Tali­ban sei „der Anfang vom Ende” gewe­sen. Es habe aller­dings auch dazu geführt, dass die Tali­ban zumin­dest für eine Wei­le gegen die inter­na­tio­na­len Trup­pen still­ge­hal­ten hät­ten. „Jetzt schla­gen die Tali­ban wie­der mit vol­ler Här­te zu – das hät­ten sie auch getan, wenn wir noch im Land wären”, so Kramp-Karrenbauer.

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