Ber­lin: Bun­des­tag ver­län­gert Bun­des­wehr-Ein­sät­ze in Mali

Bundeswehr - Streitkräfte - Uniform - Deutschland - Mann - Person Foto: Bundeswehrsoldat in einer Uniform, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bun­des­tag hat zwei Ein­sät­ze der Bun­des­wehr bis zum 31. Mai 2022 in Mali verlängert.

Die Betei­li­gung der Bun­des­wehr an der EU-Aus­bil­dungs­mis­si­on EUTM in Mali wur­de mit 434 Ja-Stim­men gegen 147 Nein-Stim­men bei 57 Ent­hal­tun­gen ver­län­gert. Der Fort­set­zung der Bun­des­wehr­be­tei­li­gung an der Minus­ma-Mis­si­on der Ver­ein­ten Natio­nen in Mali stimm­ten zuvor 499 Abge­ord­ne­te nament­lich zu, 147 stimm­ten dage­gen, es gab drei Enthaltungen.

Zu den Kern­auf­ga­ben von Minus­ma gehört die Unter­stüt­zung der Ver­ein­ba­run­gen zur Waf­fen­ru­he, der ver­trau­ens­bil­den­den Maß­nah­men zwi­schen den Kon­flikt­par­tei­en und der Umset­zung des Frie­dens­ab­kom­mens von 2015. Fer­ner sol­len die Sicher­heit, Sta­bi­li­sie­rung und der Schutz der Bevöl­ke­rung geför­dert wer­den. Die Mis­si­on zielt außer­dem dar­auf, die staat­li­che Auto­ri­tät im gan­zen Land wie­der­her­zu­stel­len, den mali­schen Sicher­heits­sek­tor wie­der­auf­zu­bau­en und den Schutz der Men­schen­rech­te und der huma­ni­tä­ren Hil­fe zu unterstützen.

Anfang 2016 wur­de das Man­dat vor allem im Fähig­keits­be­reich der Auf­klä­rung erwei­tert, um die vor Ort ein­ge­setz­ten nie­der­län­di­schen Kräf­te zu ent­las­ten, 2017 kam über­gangs­wei­se bis Som­mer 2018 die Ent­sen­dung von Trans­port­hub­schrau­bern NH 90 und Kampf­hub­schrau­bern Tiger hin­zu. Die Ober­gren­ze der maxi­mal ein­setz­ba­ren Sol­da­ten soll wei­ter­hin bei 1.100 lie­gen. Die Mis­si­on EUTM hat hin­ge­gen das Ziel, die mali­schen Streit­kräf­te so aus­zu­bil­den, dass sie selbst die Sta­bi­li­tät und Sicher­heit in Mali gewähr­leis­ten kön­nen und damit zu einer Sta­bi­li­sie­rung des Lan­des beitragen.

Zudem wer­den Kennt­nis­se auf dem Gebiet der Men­schen­rech­te und des huma­ni­tä­ren Völ­ker­rechts ver­mit­telt. Par­al­lel haben die G5-Staa­ten der Sahel-Zone Bur­ki­na Faso, Mali, Mau­re­ta­ni­en, Niger und Tschad im Jahr 2017 beschlos­sen, eine gemein­sa­me Ein­satz­grup­pe auf­zu­stel­len, um den Ter­ro­ris­mus und die grenz­über­schrei­ten­de orga­ni­sier­te Kri­mi­na­li­tät zu bekämp­fen. Seit 2019 fin­det die Bera­tung der G5-Sahel-Ein­satz­grup­pe nicht nur in deren Haupt­quar­tier in Mali, son­dern auch in den Sek­tor-Haupt­quar­tie­ren in Niger, Tschad und Mau­re­ta­ni­en statt.

Am 29. Mai 2020 hat­te der Bun­des­tag zuletzt einer wei­te­ren Ver­län­ge­rung des Man­dats längs­tens bis zum 31. Mai 2021 zuge­stimmt. Das Man­dat wur­de zugleich dahin­ge­hend aus­ge­wei­tet, dass erst­mals die Aus­bil­dungs­mis­si­on Gazel­le im Niger in das Man­dat inte­griert und das EUTM-Man­dats­ge­biet auf Gesamt­ma­li sowie alle G5-Sahel­staa­ten aus­ge­wei­tet wor­den ist.

Die Man­dats­ober­gren­ze, die ledig­lich die theo­re­tisch maxi­mal ein­setz­ba­re Anzahl von Trup­pen wider­spie­gelt, soll nun von 450 auf 600 Sol­da­ten erhöht wer­den. Die ein­satz­be­ding­ten Zusatz­aus­ga­ben bezif­fert die Bun­des­re­gie­rung im Zeit­raum 1. Juni 2021 bis 31. Mai 2022 mit ins­ge­samt rund 117,5 Mil­lio­nen Euro.

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