Ber­lin: Manue­la Schwe­sig will Tra­ge­pflicht von Masken

Frau - Taliban - Schal - Kufiya - Kefije - Öffentlichkeit Foto: Frau mit einem Talibanschal in der Öffentlichkeit, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Regie­rungs­chefin von Meck­len­burg-Vor­pom­mern will für eine mög­li­che Locke­run­gen eine Tra­ge­pflicht von Atemschutzmasken.

„Wir wer­den das öffent­li­che Leben nur schritt­wei­se hoch­fah­ren kön­nen. Und wir brau­chen zusätz­li­che Maß­nah­men wie Mund­schutz für alle”, sag­te Manue­la Schwe­sig der „Bild am Sonn­tag”. Ihr säch­si­scher Kol­le­ge Micha­el Kret­schmer warn­te vor weit­ge­hen­den Locke­run­gen: „Ich höre die Rufe nach einer Exit-Stra­te­gie mit Sor­ge. Mehr Begeg­nun­gen bedeu­tet auto­ma­tisch eine Zunah­me der Infek­tio­nen. Es wäre schlimm, wenn der gro­ße Erfolg, dass ver­gleichs­wei­se sehr weni­ge Men­schen gestor­ben sind, jetzt leicht­fer­tig auf Spiel gesetzt wird”.

Kret­schmer beton­te, dass er „sehr vie­le Maß­nah­men” über den 19. April hin­aus ver­län­gern möch­te. Die rhein­land-pfäl­zi­sche Minis­ter­prä­si­den­tin Malu Drey­er (SPD) for­der­te, dass es bei den Besuchs­ver­bo­ten in Alten­hei­men grund­sätz­lich Aus­nah­men für die Ster­be­be­glei­tung geben soll­te: „Wir müs­sen in den Pfle­ge­hei­men den Spa­gat zwi­schen Gesund­heits­schutz und Mensch­lich­keit hin­krie­gen. Nie­mand soll­te allei­ne ster­ben, ohne dass ein Ange­hö­ri­ger sein Hand hal­ten kann.” Zwar gebe es auch in Rhein­land-Pfalz ein Besuchs­ver­bot für Alten­hei­me, „wir las­sen aber Aus­nah­men zu, wenn ein Bewoh­ner tod­krank ist”.

Baden-Würt­tem­bergs Innen­mi­nis­ter Tho­mas Strobl (CDU) mach­te flä­chen­de­cken­de Coro­na-Tests zur Bedin­gung für Locke­run­gen: „Nach Ostern müs­sen wir dar­an­ge­hen, das Leben und Arbei­ten wie­der hoch­zu­fah­ren. Wir brau­chen koor­di­nier­te, groß­flä­chi­ge Tes­tun­gen. Lockern ist ver­bun­den mit tes­ten, tes­ten, tes­ten.” Die Men­schen in Deutsch­land sind für die Auf­he­bung bestimm­ter Maß­nah­men nach den Osterferien.

Einer Kant­ar-Umfra­ge für „Bild am Sonn­tag” zufol­ge wür­de eine kla­re Mehr­heit von 66 Pro­zent Tref­fen in klei­ne­ren Grup­pen wie­der erlau­ben, eine Mehr­heit (53 Pro­zent) fin­det sich auch für die Öff­nung von Schu­len und Kitas. Für die Wie­der­eröff­nung aller Geschäf­te fin­den sich immer­hin noch 45 Pro­zent, Gas­tro­no­mie wür­den 42 Pro­zent wie­der öff­nen. Jeweils rund ein Drit­tel der Befrag­ten wür­den Rei­sen in ande­re Bun­des­län­der wie­der erlau­ben (35 Pro­zent), Kul­tur­ein­rich­tun­gen wie­der öff­nen (31 Pro­zent) oder Sport­stät­ten wie­der öffe­nen (29 Pro­zent). Für das Abhal­ten von Groß­ver­an­stal­tun­gen sind nur 12 Prozent.

Für „Bild am Sonn­tag” frag­te das Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tut Kant­ar 509 Men­schen am 8. April 2020 (Tele­fon­um­fra­ge). Fra­ge: „Die Coro­na-Maß­nah­men gel­ten bis zum 19. April. Soll­ten ab dem 20. April Ihrer Mei­nung nach… (Mehr­fach­nen­nun­gen mög­lich) – Tref­fen in klei­ne­ren Grup­pen wie­der erlaubt sein? – Schu­len und Kitas wie­der geöff­net wer­den? – alle Geschäf­te wie­der geöff­net wer­den? – Gas­tro­no­mie wie­der geöff­net wer­den? – Aus­flü­ge und Rei­sen in alle deut­schen Bun­des­län­der wie­der erlaubt sein? – Kul­tur­ein­rich­tun­gen wie Muse­en, Kinos und Thea­ter wie­der geöff­net wer­den? – Sport­ver­ei­ne, Schwimm­bä­der und Fit­ness­stu­di­os wie­der geöff­net wer­den? – Groß­ver­an­stal­tun­gen wie Sta­di­on­be­su­che, Kon­zer­te oder Mes­sen wie­der erlaubt sein?”

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