Ber­lin: Tei­le der Uni­on wol­len die Grund­ren­te verschieben

Senioren - Rentner - Menschen - Öffentlichkeit Foto: Senioren in der Öffentlichkeit, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ange­sichts der Coro­na-Pan­de­mie stellt die Uni­on den Koali­ti­ons­kom­pro­miss zur Grund­ren­te infrage.

„Wir soll­ten uns ehr­lich machen: Die Grund­ren­te wird bis auf Wei­te­res nicht kom­men”, sag­te der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der Uni­ons­frak­ti­on im Bun­des­tag, Cars­ten Lin­ne­mann (CDU), dem „Spie­gel”. „Frü­hes­tens nach Ende der Coro­na­kri­se soll­ten wir dar­über wie­der dis­ku­tie­ren”, so der CDU-Poli­ti­ker weiter.

Auch der CDU-Arbeits­exper­te Kai Whit­taker mahn­te, das Pro­jekt zu über­den­ken: „Die Coro­na­kri­se zwingt uns dazu, alle Geset­zes­vor­ha­ben auf den Prüf­stand zu stel­len”, sag­te er. Steu­ern- und Bei­trags­ein­nah­men brä­chen weg, die Mit­ar­bei­ter der Ren­ten­ver­si­che­rung sei­en durch Home­of­fice und Mehr­ar­beit belas­tet. „Ich sehe nicht, wie man zeit­gleich ein ver­wal­tungs­in­ten­si­ves Pro­jekt wie die Grund­ren­te vor­be­rei­ten will”, so der CDU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te weiter.

Blei­be es bei dem bis­he­ri­gen Kon­zept, sei es klü­ger, die Ein­füh­rung um ein Jahr auf den 1. Janu­ar 2022 zu ver­schie­ben. Zuvor hat­te auch Vor­sit­zen­de der Arbeits­grup­pe Arbeit und Sozia­les der Uni­ons­frak­ti­on im Bun­des­tag, Peter Weiß (CDU), gefor­dert, die Grund­ren­te zu über­den­ken. Damit steht die Koali­ti­on vor einer Belas­tungs­pro­be. Das Pro­jekt gilt als Her­zens­an­lie­gen der SPD.

Der Refe­ren­ten­ent­wurf von Bun­des­ar­beits­mi­nis­ter Huber­tus Heil (SPD) sieht vor, lang­jäh­rig beschäf­tig­ten Gering­ver­die­nern von 2021 an einen Ren­ten­zu­schlag aus­zu­zah­len. Bedin­gung ist eine Ein­kom­mens­prü­fung. Die Abwick­lung soll über die Ren­ten­kas­se erfol­gen, was als auf­wen­dig gilt. Der Bun­des­tag wird in der nächs­ten Woche erst­mals über das Pro­jekt beraten.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.