Bun­des­wehr: Grü­ne wol­len Beschaf­fung gesetz­lich regeln

Bundeswehr - Sanitätspanzer - Soldat Foto: Ein Soldat vor einem Sanitätspanzer der Bundeswehr, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Grü­nen wol­len Beschaf­fungs­vor­ha­ben der Bun­des­wehr mit einem Gesetz regeln, wel­ches Prio­ri­tä­ten und Kos­ten bei Rüs­tungs­pro­jek­ten kontrolliert.

Das berich­tet die „Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung”. Wenn es etwa um neue Kampf­flug­zeu­ge, Pan­zer, Hub­schrau­ber oder Fre­gat­ten geht, soll dem­nach ein „Ver­tei­di­gungs­pla­nungs­ge­setz” ver­läss­li­che­re Grund­la­gen schaf­fen. In einem Papier des Grü­nen-Abge­ord­ne­ten Tobi­as Lind­ner, über das die FAZ berich­tet, heißt es: „Der Bun­des­tag soll­te alle zehn Jah­re in Form eines sol­chen Geset­zes die zehn bis 15 wich­tigs­ten Beschaf­fungs­vor­ha­ben der Bun­des­wehr fest­le­gen. Deren Finan­zie­rung wird damit eine gesetz­li­che Auf­ga­be. Gleich­zei­tig wird für jedes Vor­ha­ben eine Bud­ge­t­ober­gren­ze fest­ge­legt, allein schon um der Indus­trie kei­nen Frei­brief zu geben, jed­we­den Preis auf­ru­fen zu können”.

Ein sol­ches Pla­nungs­ge­setz stel­le zudem sicher, „dass der Bun­des­tag als Haus­halts­ge­setz­ge­ber die Kon­trol­le über maxi­ma­len Finanz­be­darf, der durch so ein Gesetz ver­ur­sacht wird, behält”, so der ver­tei­di­gungs­po­li­ti­sche Spre­cher der Grünen.

Tei­le von CDU und CSU betrie­ben „Rea­li­täts­ver­wei­ge­rung”, indem sie ein­fach mehr Geld for­der­ten. Zudem wür­den die Pla­nungs­ab­tei­lung des Minis­te­ri­ums und das Rüs­tungs­amt „in den schie­ren Wahn­sinn” getrie­ben, wenn nur nach jähr­li­cher Haus­halts­la­ge geplant wer­de. Unter­bin­den wol­len die Grü­nen die bis­he­ri­ge Pra­xis, feh­len­des Geld für teu­rer wer­den­de Vor­ha­ben ein­fach aus ande­ren Pro­jek­ten abzu­zie­hen. Das füh­re „zu Ver­drän­gungs­ef­fek­ten von Groß­vor­ha­ben gegen­über finan­zi­ell klei­ne­ren, aber für die Trup­pe nicht unwich­ti­gen Beschaf­fun­gen”. Zudem gebe es dabei Anrei­ze, im anfäng­li­chen Finanz­rah­men zu bleiben.

Ein Vor­teil für die Bun­des­wehr liegt aus Sicht des Grü­nen-Poli­ti­kers dar­in, dass „unlieb­sa­me Prio­ri­sie­rungs­ent­schei­dun­gen” tat­säch­lich getrof­fen wür­den, statt sie auf­zu­schie­ben, wie es der­zeit der Fall sei. Ein sol­ches Gesetz kön­ne nicht alle Miss­stän­de bei der Trup­pe besei­ti­gen, räumt der Grü­nen-Ver­tei­di­gungs­po­li­ti­ker Lind­ner ein, doch: „Prio­ri­tä­ten und Pla­nungs­si­cher­heit. Bei­des braucht die Bun­des­wehr drin­gen­der denn je”.

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