Coro­na­vi­rus: Grü­nen-Frak­ti­ons­chef befürch­tet neu­en Lockdown

Bitte nur zwei Kundinnen gleichzeitig im Laden - Abstandshinweis - Schild - Straße - Laden Foto: Abstandshinweis vor einem Laden, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Grü­nen im Bun­des­tag, Anton Hof­rei­ter, warnt vor einem neu­en Lock­down in der Coronakrise.

„Die Bevöl­ke­rung muss mit­ma­chen, das ist ent­schei­dend”, sag­te Hof­rei­ter der „Welt” (Don­ners­tag­aus­ga­be). Das Infek­ti­ons­ge­sche­hen spie­le sich offen­bar vor allem im pri­va­ten Raum ab. „Dass jetzt in Ber­lin vom Senat Schlie­ßun­gen für die Zeit zwi­schen 23:00 Uhr und 06:00 Uhr mor­gens aus­ge­spro­chen wor­den sind, ist ein ers­ter rich­ti­ger Schritt. Wir müs­sen alles tun, um zu ver­mei­den, dass erneut Schu­len und Kitas schlie­ßen müs­sen.” Ein vor­über­ge­hen­der Ver­zicht auf gro­ße pri­va­te Fei­ern sei eher zu ver­schmer­zen als ein neu­er Lock­down, der auch die Wirt­schaft schwer tref­fen würde.

„Alles deu­tet dar­auf hin, dass wir im nächs­ten Jahr einen Impf­stoff bekom­men. Solan­ge muss die Gesell­schaft noch durch­hal­ten und mit gewis­sen Ein­schrän­kun­gen leben”, so Hof­rei­ter. Der Frak­ti­ons­chef kri­ti­sier­te in die­sem Zusam­men­hang die poli­ti­sche Füh­rung der USA, Bra­si­li­ens und Groß­bri­tan­ni­ens. Dort sei­en wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se „lei­der nicht hand­lungs­lei­tend” gewe­sen. „Vie­le Todes­fäl­le hät­te man ver­hin­dern kön­nen.” Wis­sen­schaft kön­ne für die Poli­tik eine gute Ein­schät­zung der Wirk­lich­keit lie­fern. „Aber Wis­sen­schaft ist kein Koch­buch. Die Wis­sen­schaft kann uns Fol­gen auf­zei­gen.” Aber sie kön­ne nicht sagen, wie man Maß­nah­men im Ide­al­fall umset­ze. „Das muss Poli­tik mit der Gesell­schaft schon aus­han­deln”, sag­te der Grünen-Fraktionschef.

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