EASO: Euro­pa mel­det Ver­drei­fa­chung der Asyl-Erstanträge

Flüchtlinge - Migration - Personen - Migranten - Stromleitungen Foto: Flüchtlinge in einer Reihe, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der coro­nabe­ding­te Rück­gang der Ein­wan­de­rung in die EU scheint been­det zu sein. Das berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Ausgabe.

Die EU-Agen­tur für Asyl­fra­gen EASO ver­zeich­ne­te dem­nach im Juni 28.039 Erst­an­trä­ge auf Asyl in der EU, der Schweiz und Nor­we­gen – mehr als drei­mal so vie­le wie im Mai. Einen ähn­li­chen Trend regis­triert das UN-Flücht­lings­hilfs­werk UNHCR.

Dem­nach kamen im Juli 10.517 Men­schen über die Mit­tel­meer­rou­ten nach Euro­pa, über Süd­ost­eu­ro­pa waren es im Juni 9.534. Bei­des ent­spricht eben­falls fast einer Ver­drei­fa­chung gegen­über den Vor­mo­na­ten. Die EU-Grenz­schutz­agen­tur Fron­tex erfass­te im Juli 8.650 ille­ga­le Grenz­über­trit­te, etwa ein Drit­tel mehr als noch im Juni.

Die EASO führt den Wie­der­an­stieg der Asyl­an­trä­ge vor allem auf die Locke­run­gen der Coro­na-Schutz­maß­nah­men in den EU-Staa­ten zurück. Sie hat­ten zuvor einen star­ken Rück­gang der Zuwan­de­rung mit­aus­ge­löst. Laut EASO gab es seit Jah­res­an­fang 212.100 Asyl­an­trä­ge, 37 Pro­zent weni­ger als im Vor­jah­res­zeit­raum. Es sei „ver­rückt”, dass es der EU trotz­dem nicht gelin­ge, sich über Ver­tei­lung und Rück­füh­rung von Migran­ten sowie eine gemein­sa­me Flücht­lings­po­li­tik zu eini­gen, kri­ti­sier­te der Poli­tik­be­ra­ter Gerald Knaus, Chef des Thinktanks Euro­päi­sche Sta­bi­li­täts­in­itia­ti­ve. „Dabei war es noch nie so leicht wie jetzt”.

EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en woll­te ihre Vor­schlä­ge für eine umfas­sen­de Asyl­re­form schon längst vor­ge­legt haben, was bis­her aber vor allem an Vor­be­hal­ten diver­ser Mit­glieds­län­der geschei­tert ist.

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