Hal­le: Ober­bür­ger­meis­ter wegen vor­zei­ti­ger Imp­fung suspendiert

Bernd Wiegand - Kommunalpolitiker - Oberbürgermeister - Halle Foto: Oberbürgermeister von Halle Bernd Wiegand (Halle), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Mit Hal­les Bernd Wie­gand ist erst­mals der Ober­bür­ger­meis­ter einer deut­schen Groß­stadt über das Impf­cha­os in der Coro­na­kri­se gestolpert.

Der Stadt­rat von Hal­le sprach sich in einer Sit­zung am Mitt­woch mit 34 zu 13 Stim­men für eine Sus­pen­die­rung des Stadt­ober­haup­tes aus. Im Febru­ar war bekannt gewor­den, dass sich Wie­gand im Janu­ar gegen Coro­na imp­fen ließ, obwohl er als damals 63-Jäh­ri­ger nach der gel­ten­den Prio­ri­sie­rung noch nicht an der Rei­he gewe­sen wäre. Anschlie­ßend ver­strick­te er sich in aller­hand Wider­sprü­che. Denk­wür­dig war auch ein Auf­tritt in der ZDF-Sen­dung „Mar­kus Lanz”, in der Wie­gand vom Mode­ra­tor regel­recht ver­hört wur­de und sich um Kopf und Kra­gen redete.

Eine erst kurz vor der Stadt­rats­sit­zung am Mitt­woch bekannt gewor­de­ne Ein­schät­zung der Staats­an­walt­schaft kommt zu dem über­ra­schen­den Schluss, dass Wie­gan­ds eige­ne Imp­fung „recht­lich nicht zu bean­stan­den” sei, wohl aber die zahl­rei­cher wei­te­rer Per­so­nen, für die der Ober­bür­ger­meis­ter angeb­lich gesorgt haben soll. Der Ver­dacht steht im Raum, dass sich Wie­gand per­sön­lich dafür ein­setz­te, dass unter ande­rem auch meh­re­re Stadt­rä­te und Mit­glie­der des Kata­stro­phen­schutz­sta­bes an der offi­zi­el­len Rei­hen­fol­ge vor­bei geimpft wur­den, womög­lich um von sei­ner eige­nen Imp­fung abzulenken.

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