Poli­tik: Deutsch­land und EU müs­sen sich in Syri­en mehr einmischen

Syrische Flagge - Syrien - Flaggen - Menschen - hissen Foto: Menschen mit einer syrischen Flagge hissend, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Istan­buls Bür­ger­meis­ter Ekrem İmam­oğlu, der als mög­li­cher Her­aus­for­de­rer von Staats­prä­si­dent Recep Tayyip Erdo­gan gilt, hat ein stär­ke­res Enga­ge­ment Deutsch­lands und der EU im Syri­en-Kon­flikt gefordert.

„Die ande­ren Welt­mäch­te haben vor allem ihren eige­nen Vor­teil im Sinn. Die Euro­pä­er sind da anders. Sie berück­sich­ti­gen die Men­schen­rech­te und suchen nach fried­li­chen Lösun­gen, die auf Dau­er trag­fä­hig sind”, sag­te İmam­oğlu der „Welt” (Mon­tags­aus­ga­be).

„Euro­pa kann sehr viel tun.” İmam­oğlu erin­ner­te dar­an, dass in der Tür­kei fast vier Mil­lio­nen syri­sche Flücht­lin­ge leben. Ein Frie­den in Syri­en sei die Vor­aus­set­zung für deren Rück­kehr, eben­so wie für die Rück­kehr der in Euro­pa leben­den Flücht­lin­ge. Man sol­le des­halb zusam­men ver­su­chen, Frie­den in Syri­en zu schaf­fen. „Wenn Deutsch­land gemein­sam mit der Tür­kei agiert, dann kön­nen wir gemein­sam viel für Syri­en errei­chen”, sag­te İmamoğlu.

Im Sep­tem­ber hat­te Erdo­gan eine Mili­tär-Offen­si­ve im kur­disch besie­del­ten Nord­os­ten Syri­ens gestar­tet. Die Bun­des­re­gie­rung sieht den Ein­marsch als völ­ker­rechts­wid­rig an. İmam­oğlu hat­te bei der Istan­bu­ler Bür­ger­meis­ter­wahl im Mai die größ­te Stadt der Tür­kei für die oppo­si­tio­nel­le CHP erobert. Zuvor war Istan­bul mehr als 20 Jah­re lang von der regie­ren­den AKP von Erdo­gan regiert wor­den. Erdo­gan selbst war vor sei­ner Wahl ins höchs­te Regie­rungs­amt Bür­ger­meis­ter der Millionenmetropole.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.