Poli­tik: Nie­der­sach­sen will 200 Kin­der aus Flücht­lings­la­gern holen

Flüchtlinge - Menschen - Aufnahmestelle - Koffer - Boden - Wiese - Sitzedecke Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Trotz Absa­gen und wenig Unter­stüt­zung will Nie­der­sach­sens Innen­mi­nis­ter min­des­tens 100 bis 200 Kin­der unter 14 Jah­ren aus den Flücht­lings­la­gern auf den grie­chi­schen Inseln nach Deutsch­land holen.

„Kin­der mit­ten in Euro­pa in erbärm­li­chen Lagern, völ­lig allein Krank­hei­ten und Gewalt aus­ge­lie­fert zu las­sen, kann ich nicht hin­neh­men”, sag­te Boris Pis­to­ri­us (SPD) der „Welt” (Diens­tags­aus­ga­be). Die Reak­tio­nen auf sei­nen Vor­stoß in die­ser Sache im ver­gan­ge­nen Herbst, sei­en zum Teil „zynisch” gewesen.

„Es ist beschä­mend, wie sich die Poli­tik in Tei­len aus Angst vor rech­ter Stim­mungs­ma­che in die Büsche schlägt”, so der SPD-Poli­ti­ker wei­ter. Er for­der­te die Bun­des­re­gie­rung auf, sei­nem Vor­schlag zuzu­stim­men, die Kin­der nach Deutsch­land zu holen. Dies sei bis­her aber nicht geschehen.

Der nie­der­säch­si­sche Innen­mi­nis­ter­In­nen­mi­nis­ter kün­dig­te auch an, dass Nie­der­sach­sen die von Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin Chris­ti­ne Lam­brecht (SPD) initi­ier­te Reform des Netz­werk­durch­set­zungs­ge­set­zes um zwei Punk­te ergän­zen wol­le. So sol­le nicht nur den Nut­zern von Sozia­len Netz­wer­ken bes­ser gehol­fen wer­den, um sich gegen Dro­hun­gen und Hass-Bot­schaf­ten zu wehren.

Auch die Kom­men­tar­leis­ten und Chat-Foren ande­rer Inter­net-Dienst­leis­ter wie zum Bei­spiel Spie­le­an­bie­ter müss­ten zu „mehr Trans­pa­renz und Beschwer­de­mög­lich­kei­ten ver­pflich­tet wer­den”, sag­te Pis­to­ri­us der „Welt”. Dar­über hin­aus soll­ten die Betrei­ber von Inter­net-Foren künf­tig alle ihre Nut­zer iden­ti­fi­zie­ren, wie es zum Bei­spiel bei der Eröff­nung eines Inter­net-Bank­kon­tos bereits der Fall ist.

Eine Klar­na­men-Pflicht sei im Inter­net nicht nötig, aber es müs­se klar sein, „dass jeder, der im Inter­net die Gren­zen des Straf­rechts über­schrei­tet, leich­ter und schnel­ler ver­folgt wer­den kann”, so der SPD-Politiker.

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