Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat die Verantwortung Russlands für den Krieg in der Ukraine zurückgewiesen.
„Sie versuchen, uns ihre eigene Sicht auf die Zukunft Europas aufzuzwingen”, sagte er am Donnerstag in Moskau. „Napoleon und Hitler hatten das Ziel, ganz Europa unter ihre Kontrolle zu bringen – jetzt haben die Amerikaner Europa unter Kontrolle”. Man sehe an der aktuellen Situation zudem auch, welche Rolle die EU in der globalen Situation spiele, so Lawrow weiter.
Er griff auch Deutschland in diesem Zusammenhang an. Demnach ließen sich die Deutschen angeblich von den USA diktieren, was für die europäische Energiesicherheit gut sei. Das habe Auswirkungen auf die mittlerweile auf Eis gelegte Pipeline Nord Stream 2 gehabt. Lawrow wiederholte auch die mehrfach geäußerte russische Behauptung, wonach die ukrainische Regierung ein „Neonazi-Regime” sei.
Russland begründet die Invasion unter anderem damit, die Ukraine „demilitarisieren” und „entnazifizieren” zu wollen. Das Bild einer „Nazi-Ukraine” wurde vom Kreml bereits seit mehreren Jahren aufgebaut. Auch wenn es in der Vergangenheit in der Ukraine tatsächlich zeitweise starke rechtsextreme Strömungen gab, werten die meisten Experten die russischen Aussagen als Vorwand. Rechtsextreme Parteien hatten bei den vergangenen Wahlen in der Ukraine auch kaum Erfolge erzielt.