Russ­land: Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um distan­ziert sich vom Impfstoff

Bundesministerium für Gesundheit - Bundesgesundheitsministerium - Schild - Gebäude - Berlin Foto: Bundesgesundheitsministerium (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um blickt skep­tisch auf die beschleu­nig­te Zulas­sung eines Coro­na­vi­rus-Impf­stof­fes in Russland.

Es gebe der­zeit kei­ne Gesprä­che des Minis­te­ri­ums mit rus­si­schen Kon­tak­ten zu deren Impf­stoff-Ent­wick­lung, sag­te eine Spre­che­rin dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Mitt­woch­aus­ga­ben). Des­halb lägen dem Res­sort von Gesund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) kei­ne Infor­ma­tio­nen über Zulas­sungs­an­for­de­run­gen in Russ­land, den Ablauf eines sol­chen Ver­fah­rens und recht­li­che Rah­men­be­din­gun­gen vor.

Das Minis­te­ri­um betont jedoch: „Die Zulas­sung eines Impf­stoffs in Euro­pa setzt neben dem Nach­weis der phar­ma­zeu­ti­schen Qua­li­tät, hin­rei­chen­de Erkennt­nis­se aus kli­ni­schen Prü­fun­gen zum Beleg von Wirk­sam­keit und Unbe­denk­lich­keit vor­aus.” Die­se Prü­fung des Serums in einer gro­ßen kli­ni­schen Stu­die – soge­nann­te „Pha­se-III-Stu­di­en” – will Russ­land erst nach der Zulas­sung begin­nen. Davon distan­ziert sich das Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um: „Die Durch­füh­rung von Pha­se-III-Stu­di­en ist hier­bei von beson­de­rer Bedeu­tung”, sag­te die Spre­che­rin dem RND. „Es muss ein posi­ti­ves Nut­zen-Risi­ko Ver­hält­nis des Impf­stoffs nach­ge­wie­sen wer­den, bevor er in der Brei­te ange­wen­det wer­den kann.” In der EU gel­te: „der Pati­en­ten­si­cher­heit kommt höchs­te Prio­ri­tät zu”. „Zur Qua­li­tät, Wirk­sam­keit und Unbe­denk­lich­keit des rus­si­schen Impf­stoffs sind hier kei­ne Daten bekannt”, erklär­te die Spre­che­rin weiter.

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