Der ukrainische Botschafter in Berlin hat der Bundesregierung bei der Frage von Waffenlieferungen an sein Land eine „nicht nachvollziehbare Verweigerung Deutschlands” vorgeworfen.
„Die ukrainische Regierung wird nicht aufhören, die Ampelkoalition und die Opposition dazu zu drängen, die bestehende ungerechte und gar nicht nachvollziehbare Verweigerung Deutschlands endlich zu brechen und uns dringend mit Verteidigungswaffen zu versorgen”, sagte Andrij Melnyk den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). „Auch die befremdliche Blockadehaltung Berlins für Lieferungen über unsere Verbündeten aus den baltischen Staaten oder die NATO muss von der Bundesregierung aufgegeben werden”.
Am Abzug von US-amerikanischem und deutschem Personal aus Kiew übte Melnyk ebenfalls Kritik. „Die ukrainische Seite ist erstaunt über die Entscheidungen des State Departments und des Auswärtigen Amtes. Wir glauben, dass diese Schritte voreilig sind und die ukrainische Öffentlichkeit unnötig verunsichern können”, erklärte der Botschafter. Im Gegensatz zu den USA zieht Deutschland nicht Personal ab, sondern finanziert eine freiwillige Ausreise von Familienangehörigen von Botschaftsmitarbeitern. „Es ist wichtig, auch im Angesicht dieser enormen Bedrohung seitens Russlands kühlen Kopf zu bewahren”, fügte Melnyk hinzu.