Düs­sel­dorf: Armin Laschet ver­ur­teilt Hams­ter­käu­fe als unsolidarisch

KODi - Haushaltswaren - Discounter - Waren - Regal - Toilettenpapier - Klopapier Foto: Fast ausverkauftes Klopapier im Supermarkt (KODi), Urheber: dts Nachrichtenagentur

NRW-Minis­ter­prä­si­dent Armin Laschet for­dert die Men­schen in Deutsch­land dazu auf, in der Coro­na-Kri­se Soli­da­ri­tät zu üben und nicht zu hamstern.

„Hams­tern oder das Steh­len von Des­in­fek­ti­ons­mit­teln in Kran­ken­häu­sern sind unso­li­da­risch”, sag­te Laschet der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Sonn­tags­zei­tung” (FAS). „Alle soll­ten sich jetzt auf den Gemein­schafts­sinn besin­nen, der unser Land stark gemacht hat”. Die per­sön­li­chen Ein­schrän­kun­gen, die zur Ein­däm­mung der Pan­de­mie von allen ver­langt wür­den, sei­en zwar viel­leicht „unan­ge­nehm”. Sie könn­ten aber „Leben retten”.

Auch sei­nen eige­nen Ver­wand­ten wür­de er vor über­trie­be­nen Vor­rats­käu­fen abra­ten. „Kauf was nötig ist, viel­leicht auch etwas mehr, um Ein­kaufs­gän­ge zu redu­zie­ren. Aber kei­ne pani­schen Hams­ter­käu­fe”, sage er ihnen. Deutsch­lands Ver­sor­gung mit Gütern des täg­li­chen Bedarfs sei sicher. „Wir erwar­ten kei­ne Lie­fer­eng­päs­se bei Nah­rungs­mit­teln oder Toi­let­ten­pa­pier”, so Laschet. Super­märk­te blie­ben offen. „Das wür­de ich einem Ange­hö­ri­gen nahebringen.”.

Beson­ders ein­dring­lich warn­te der Minis­ter­prä­si­dent davor, jetzt die Apo­the­ken zu stür­men. „Wenn jeder anfängt, Medi­ka­men­te zu hor­ten, die er nicht braucht, bricht auch das bes­te Sys­tem zusam­men. Das Sys­tem beruht auf Ver­trau­en, und jeder trägt dazu bei, dass die­ses Ver­trau­en erhal­ten bleibt”, sag­te der Kan­di­dat für den CDU-Vorsitz.

Gera­de jetzt dür­fe es kei­nen „Rück­zug in den Ego­is­mus” geben. „Soli­da­ri­tät, Mit­den­ken, Umsicht zei­gen” – dar­auf wer­de es jetzt vor allem ankom­men. „Ich bin über­zeugt: Unser Land kann das.” Zugleich ver­lang­te Laschet, Deutsch­land, Frank­reich und die ande­ren Län­der der EU müss­ten jetzt beson­ders fest zusam­men­ste­hen. „Deutsch­land ist mit sei­ner Sta­bi­li­tät häu­fig der Anker”, stell­te er fest. Des­halb wer­de es jetzt „in Euro­pa ganz beson­ders auf Deutsch­land ankom­men – in enger Ver­bin­dung mit Frank­reich”, aber auch „in enger Abstim­mung mit den ande­ren Mitgliedsstaaten.”.

Wenn Ita­li­en und ande­re Län­der, in denen die Epi­de­mie beson­ders hef­tig wüte, in Finanz­not gerie­ten, dür­fe der EU-Sta­bi­li­täts­pakt kein Hin­der­nis für nöti­ge Aus­ga­ben sein. „Ita­li­en soll wie alle beson­ders betrof­fe­nen Län­der bekom­men, was es braucht.” Der Ver­trag von Maas­tricht las­se zu, „dass man in Kri­sen von den Sta­bi­li­täts­kri­te­ri­en der EU abwei­chen darf”. Auch in Deutsch­land sei schnell Liqui­di­tät nötig. Mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men, denen wegen der Coro­na-Kri­se Insol­venz dro­he, müs­se gehol­fen wer­den. „Wir müs­sen jetzt schnell Mil­li­ar­den akti­vie­ren”, sag­te Laschet. „Wha­te­ver it takes.”

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