Düs­sel­dorf: NRW-Minis­ter­prä­si­dent grün­det Exper­ten­rat Corona

Armin Laschet - CDU - Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen - Politiker - NRW Foto: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nord­rhein-West­fa­lens Minis­ter­prä­si­dent Armin Laschet hat einen „Exper­ten­rat Coro­na” gegrün­det, der ihn im wei­te­ren Umgang mit der Kri­se bera­ten soll.

Das berich­tet die „Welt” (Mitt­woch­aus­ga­be). „Wir müs­sen heu­te damit begin­nen, anhand trans­pa­ren­ter Ver­fah­ren Kri­te­ri­en und Maß­stä­be für die Öff­nung des sozia­len und öffent­li­chen Lebens zu ent­wi­ckeln”, heißt es unter ande­rem in einer Ein­la­dung von Laschet an die Mit­glie­der, die in die­ser Woche erst­mals per Video­kon­fe­renz tagen sollen.

Zum zwölf­köp­fi­gen Gre­mi­um gehö­ren dem Ver­neh­men ein lang­jäh­ri­ger Rich­ter am Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt, ein Psy­cho­lo­ge und Grün­der eine Markt- und Medi­en­for­schungs­in­sti­tuts, ein eme­ri­tier­ter Phi­lo­so­phie-Pro­fes­sor, der Direk­tor eines Wirt­schafts­in­sti­tuts, die Che­fin eines Sozi­al­diens­tes, die Che­fin eines Umfra­ge­insti­tus, eine Mana­ge­rin, ein Sozio­lo­ge, und andere.

Laschet betont in der Ein­la­dung an die Mit­glie­der: „Unser Land steht vor der schwers­ten Bewäh­rungs­pro­be unse­rer Geschich­te”. In den ver­gan­ge­nen Wochen hät­ten Poli­tik und Ver­wal­tung „zahl­rei­che, teils mas­si­ve Maß­nah­men ergrif­fen, um die Aus­brei­tung des Coro­na­vi­rus zu ver­lang­sa­men”. Es sei rich­tig, „sich mit aller Ent­schlos­sen­heit dem Kampf gegen das Virus zu wid­men, denn die Bil­der aus Ita­li­en, Spa­ni­en oder New York zei­gen uner­mess­li­che Tra­gö­di­en. Sie machen uns schmerz­lich bewusst: Es geht in die­sen Tagen um Leben und Tod”, so der Ministerpräsident.

Zugleich treibt den CDU-Bun­des­vi­ze und Anwär­ter auf den Par­tei­vor­sitz um, dass für das in Abstim­mung mit Bund und Län­dern ver­häng­te „Kon­takt­ver­bot” Grund­rech­te beschnit­ten wer­den müs­sen, etwa die Ver­samm­lungs­frei­heit, die freie Berufs­aus­übung, die Bewe­gungs­frei­heit, die Gewer­be­frei­heit und die Religionsausübung.

In einem Gast­bei­trag für die „Welt am Sonn­tag” hat­te sich Laschet dafür aus­ge­spro­chen, bereits jetzt eine Exit-Stra­te­gie für die Zeit nach Coro­na zu erar­bei­ten. Der Christ­de­mo­krat akzep­tiert zwar die Not­wen­dig­keit dras­ti­scher Maß­nah­men, betrach­tet dies aber dif­fe­ren­ziert und kri­tisch. „Kei­ne Kri­se recht­fer­tigt es jedoch, im Vor­feld solch mas­si­ver Ein­grif­fe nicht das Für und Wider zu über­den­ken und abzu­wä­gen. Selbst in der größ­ten Kri­se gilt unse­re Ver­fas­sung. Rechts­staat­lich­keit und Demo­kra­tie gel­ten immer”, beton­te Laschet in dem Beitrag.

Nicht die schnells­te Ent­schei­dung sie die bes­te, „son­dern die­je­ni­ge, die wirk­sam ist und gleich­zei­tig dem Ver­fas­sungs­prin­zip der Ver­hält­nis­mä­ßig­keit ent­spricht”. Damit setzt sich Laschet deut­lich von Bay­erns Minis­ter­prä­si­den­ten Mar­kus Söder (CSU) ab, der zuletzt mit Maß­nah­men bun­des­weit vor­ge­prescht war.

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