Köln: Chan­cen auf Wohn­heim­platz für Stu­den­ten so schlecht wie nie

Universität zu Köln- Hauptgebäude - Albertus-Magnus-Platz - Köln-Lindenthal Foto: Hauptgebäude der Universität zu Köln (Köln-Lindenthal)

Die Chan­cen für Stu­den­ten, einen Wohn­heim­platz zu bekom­men, sind so schlecht wie noch nie seit der Wiedervereinigung.

Seit dem Jahr 2005 nahm die Zahl der Stu­den­ten um 45 Pro­zent zu, die Zahl der öffent­lich geför­der­ten Wohn­heim­plät­ze stieg nur um 8,5 Pro­zent, berich­ten die Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” in ihren Mon­tags­aus­ga­ben unter Beru­fung auf die Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine Klei­ne Anfra­ge der Grü­nen. Die Unter­brin­gungs­quo­te liegt nur noch bei 9,6 Pro­zent, 1991 waren es noch fast 15 Prozent.

„Das All­zeit­tief bei den Wohn­heim­plät­zen muss der Bun­des­re­gie­rung ein Weck­ruf sein”, sag­te Kai Geh­ring, hoch­schul­po­li­ti­scher Spre­cher der Grü­nen, den Zei­tun­gen. „Eine Wohn­heim-Offen­si­ve gemein­sam mit den Län­dern ist die rich­ti­ge Ant­wort auf lan­ge War­te­zei­ten auf einen Wohn­heim­platz”, sag­te er. „Andern­falls dro­hen zu Semes­ter­be­ginn wei­ter Zelt- und Matrat­zen­la­ger auf dem Campus.”

Gleich­zei­tig macht der Anstieg der Mie­ten auch vor den öffent­lich geför­der­ten Wohn­hei­men nicht halt. Zwi­schen 2010 und Ende 2017 stie­gen die Prei­se dort um mehr als 18 Pro­zent, wie sich aus der Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung ergibt. Die Monats­mie­te in den Wohn­an­la­gen der Stu­den­ten­wer­ke belief sich dem­nach Ende 2017 auf durch­schnitt­lich rund 246 Euro. Damit ist das Leben im öffent­lich geför­der­ten Wohn­heim aller­dings noch immer die preis­güns­tigs­te Unter­brin­gung für Stu­die­ren­de – es sei denn, sie leben noch bei den Eltern.

Der bau­po­li­ti­sche Spre­cher der Grü­nen, Chris Kühn, sag­te, ange­sichts der gestie­ge­nen Mie­ten in vie­len Städ­ten blei­be den Stu­den­ten immer weni­ger Geld zum Leben übrig. „Möblier­te Woh­nun­gen und Zim­mer gehö­ren zu den vie­len unsin­ni­gen Aus­nah­men in der löch­ri­gen Miet­preis­brem­se die­ser Bun­des­re­gie­rung”, sag­te er. Die Schlupf­lö­cher müss­ten weg, so Kühn – „auch und gera­de in unse­ren Uni­ver­si­täts- und Hochschulstädten”.

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