Ein bundesweit einmaliger Neubau im Bereich des digitalen Bauens nach der Methode Building Information Modeling entsteht derzeit an der Universitätsmedizin Köln.
Bei dem Neubau des Zentrums für Stoffwechselforschung der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät wird mithilfe der Methode Building Information Modeling zuerst ein dreidimensionales, digitales Abbild des realen Gebäudes erstellt. Der Neubau wird damit zuerst vollständig virtuell erstellt und dann noch einmal real gebaut. Die aus der Planung gewonnenen Daten werden zudem in den tatsächlichen Betrieb der Universitätsklinik überführt und nutzbar gemacht. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen fördert das Pilotprojekt mit 200.000 Euro. Am 20. März 2023 wurde im Beisein von Ministerin Ina Scharrenbach das Richtfest gefeiert.
BIM ist eine Methode zur optimierten Planung und Ausführung von Bauwerken, bei der ein dreidimensionales, digitales Abbild des realen Gebäudes erstellt wird. Durch computergestützte Erweiterung der Realität (Augmented Reality) kann während des gesamten Bauprozesses der Baufortschritt mit der Planung abgeglichen werden. Die für den späteren Gebäudebetrieb zuständige medfacilities Betrieb GmbH, eine Tochtergesellschaft der Uniklinik Köln, kann zudem nach Fertigstellung des ZfS jedes verbaute Element aus der BIM-Datenbank weiterhin abrufen, vom speziellen Leuchtmitteltyp über jede verlegte Leitung bis zu entsprechenden Wartungsintervallen.
Beim Neubau des Zentrums für Stoffwechselforschung ermöglichte BIM zudem den Einsatz eines halbautomatischen Baustellenroboters in den späteren Laborräumen, der insgesamt 18.235 notwendigen Öffnungen für Haltekonstruktionen in die Stahlbetondecken bohrte. Ohne die innovative Technik hätten Monteure jede einzelne Öffnung mit schweren Geräten über Kopf bohren müssen.