Köln: Jeder zehn­ter Mensch iden­ti­fi­ziert sich als que­e­re Person

Schaafenstraße - Richtung Lindenstraße - Köln-Altstadt-Süd Foto: Blick auf die Schaafenstraße in Richtung Lindenstraße (Köln-Altstadt)

In einer Stu­die der Stadt Köln wur­de unter­sucht, wie vie­le Men­schen sich als que­e­re Per­son sehen. Der Durch­schnitt mit 10,6 Pro­zent liegt deut­lich über dem Bundesdurchschnitt.

Jeder zehn­te Mensch der in Köln lebt (10,6 Pro­zent), iden­ti­fi­ziert sich als LSBTIQ – also les­bisch, schwul, bise­xu­ell, trans- bezie­hungs­wei­se inter­ge­schlecht­lich oder que­er. Die Grup­pe der LSBTIQ in Köln ist damit antei­lig deut­lich grö­ßer als der Anteil von LSBTIQ im Bun­des­durch­schnitt (6,9 Pro­zent). Auf Initia­ti­ve der Stadt­ar­beits­ge­mein­schaft für Les­ben, Schwu­le und Trans­gen­der (Stadt­AG LST) – einem bera­ten­den kom­mu­nal­po­li­ti­schen Gre­mi­um – hat­te die Stadt Köln die Stu­die „LSBTIQ als Wirt­schafts­fak­tor für Köln” bei Wen­zel Markt­for­schung in Auf­trag gege­ben. Die nun vor­lie­gen­den Ergeb­nis­se bele­gen, dass Köln von einem welt­of­fe­nen und tole­ran­ten Image und dem bun­des­wei­ten Ruf als Hoch­burg von Les­ben und Schwu­len in mehr­fa­cher Hin­sicht auch wirt­schaft­lich profitiert.

Bun­des­weit wur­den für die Stu­die, die metho­disch auf drei Säu­len auf­baut, rund 2.400 Per­so­nen befragt. Hier eini­ge der zen­tra­len Ergebnisse:

  • 95 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men sind der Ansicht, dass die Köl­ner LSBTIQ-Com­mu­ni­ty einen wesent­li­chen Anteil dar­an hat, dass Köln als welt­of­fen und tole­rant wahr­ge­nom­men wird
  • 94 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men bestä­ti­gen, dass der tole­ran­te Umgang mit Les­ben und Schwu­len in Köln etwas ist, was die Stadt posi­tiv von ande­ren Städ­ten abhebt
  • Welt­of­fen­heit und Tole­ranz wer­den von den Unter­neh­men als wich­ti­ge Stand­ort­vor­tei­le für Köln bewer­tet. So stim­men 86 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­mens­ver­tre­te­rin­nen und ‑ver­tre­ter der Aus­sa­ge zu, dass „Welt­of­fen­heit und Tole­ranz Köln attrak­ti­ver für hoch­qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te machen”
  • 53 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­mens­ver­tre­te­rin­nen und ‑ver­tre­ter stim­men zu, dass Tole­ranz und Welt­of­fen­heit in Köln bei der Ent­schei­dung, sich als Unter­neh­men in Köln anzu­sie­deln, eine Rol­le gespielt haben. Unter den Unter­neh­men, die erst seit fünf Jah­ren in Köln ansäs­sig sind, liegt die Zustim­mung zu die­ser Aus­sa­ge sogar bei 67 Prozent
  • Ins­be­son­de­re bie­tet Köln auf die­se Art sehr gute Rah­men­be­din­gun­gen, um Diver­si­ty Manage­mentinner­be­trieb­lich erfolg­reich umzu­set­zen (79 Pro­zent der Befrag­ten stim­men hier zu)
  • 63 Pro­zent der befrag­ten Per­so­nal­ver­ant­wort­li­chen sagen, ihr Unter­neh­men wäre nicht genau­so erfolg­reich, wenn die Bevöl­ke­rung Kölns weder tole­rant noch welt­of­fen wäre

Dar­über hin­aus lie­fert die Stu­die aus­sa­ge­kräf­ti­ge Daten zu Demo­gra­fie, Beruf, Ein­kom­men, Kon­sum- und Frei­zeit­ver­hal­ten von LSBTIQ bun­des­weit, die Attrak­ti­vi­tät von Köln als Rei­se­ziel für LSBTIQ und Beweg­grün­de für LSBTIQ, in Köln zu leben und zu arbeiten.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.