Am Dienstagabend wurde das Gesundheitsamt über eine positiv getestete Person – eine studentische Praktikantin am Rheingymnasium in Mülheim – informiert.
Um die Kontaktpersonen zu ermitteln und mögliche weitere Maßnahmen einzuleiten, fiel der Unterricht an der Schule heute aus. Das Kollegium wurde gebeten, zu erscheinen, um dem Team des Gesundheitsamtes für Fragen zur Verfügung zu stehen. Ebenso bleibt das Sekretariat besetzt und funktionsfähig, damit die laufenden Schulanmeldungen weiter durchgeführt werden können. Nach bisherigem Kenntnisstand war die Lehrkraft nur in eingeschränktem Maße an einem Tag in einer Klasse tätig. Die Praktikantin hatte nach eigenen Angaben am Karnevalsgeschehen im Kreis Heinsberg teilgenommen. Der Schulunterricht kann am Donnerstag wieder aufgenommen werden.
Die ermittelten 17 engen Kontaktpersonen, davon elf Schülerinnen und Schüler, drei Lehrerinnen und Lehrer und drei weitere Praktikantinnen, sind ermittelt und befinden sich zwischenzeitlich in häuslicher Quarantäne. Mit diesem Fall und noch fünf weiteren Personen, die in der vergangenen Nacht als Infektion mit dem Corona-Virus bestätigt wurden, erhöht sich die Gesamtzahl der „bestätigten” Fälle auf insgesamt zwölf. Sechs Personen haben einen Bezug nach Heinsberg, vier ins Ausland und bei zwei Fällen wird noch weiter ermittelt. Für diese Fälle sind bisher insgesamt 91 in Köln lebende Kontaktpersonen ermittelt. Sie werden durch das städtische Gesundheitsamt in häuslicher Quarantäne engmaschig betreut. Die übrigen Kontaktpersonen außerhalb Kölns wurden an die zuständigen Gesundheitsämter der jeweiligen Wohnortgemeinden gemeldet. 58 Kölner werden hier als Kontaktpersonen betreut, die von anderen Gesundheitsämtern gemeldet wurden.
In der Feuerwache 5 in Weidenpesch sind vier Mitarbeiter bestätigt erkrankt. Daraufhin wurden 26 weitere Mitarbeiter bzw. Kontaktpersonen aus dem Dienst genommen. Die personellen Kompensations-Maßnahmen sind angelaufen, die Feuerwache ist komplett handlungsfähig.
Das gemeinsam von Universitätsklinik Köln, Kassenärztlicher Vereinigung und Gesundheitsamt Köln betriebene Infektionsschutzzentrum auf dem Gelände der Universitätsklinik Köln wurde gestern von 20 Personen aufgesucht, die sich dort auf den Corona-Virus haben testen lassen.
Mit Blick auf den weiter wachsenden Koordinierungsbedarf hat die Stadt Köln heute Morgen erstmals den Krisenstab einberufen, an dem neben den verschiedenen Fachdezernaten der Stadtverwaltung auch Vertreter der Polizei, der Verkehrsunternehmen und Versorgungsunternehmen regulär teilnehmen. Der Krisenstab wird in regelmäßigen Abständen bis auf weiteres tagen. Alle beteiligten Organisationen haben keine relevanten Personalausfälle aufgrund von Corona-Erkrankungen zu verzeichnen, bereiten sich allerdings zum Beispiel auf denkbare Quarantänemaßnahmen vor.
Als Präventivmaßnahme hat der Krisenstab die Entwicklung einer Handlungs- und Checkliste zur Gesundheitsrisikoabschätzung von größeren Veranstaltungen in Köln in Auftrag gegeben. Sie soll den Veranstaltern zur Einordnung ihrer Risikobewertung zur Verfügung gestellt werden. Derzeit sieht der Krisenstab keine medizinische Notwendigkeit, zum Beispiel pauschal Kulturveranstaltungen abzusagen. Eine Schließung von öffentlichen Einrichtungen sei nur anlassbezogen und im Einzelfall zu prüfen. Das Robert-Koch-Institut hat auf seinen Internet-Seiten einen umfangreichen Katalog von Kriterien dargelegt, die eine dezidiertere Beurteilung des gesundheitlichen Risikos erlaubt.