Sendeanlagen für die neue Mobilfunktechnik 5G in Nordrhein-Westfalen halten die Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit sicher ein.
Zu diesem Ergebnis kommt ein vom Umweltministerium initiiertes und vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in Auftrag gegebenes Untersuchungsvorhaben, das im zweiten Halbjahr 2021 unter Federführung des Institutes für Hochfrequenztechnik der RWTH Aachen durchgeführt wurde.
Der 5G-Ausbau in Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen Monaten deutlich an Fahrt aufgenommen. Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie hat in der vergangenen Woche die aktuellen Zahlen zum Mobilfunkausbau vorgelegt. Demnach sind mehr als 70 Prozent der Fläche Nordrhein-Westfalens bereits mit 5G versorgt. Dies ergab eine Auswertung im Rahmen des Mobilfunkpakts 2.0 auf Basis der Daten der Bundesnetzagentur. Damit nimmt Nordrhein-Westfalen die Spitzenposition unter den Flächenländern ein. Bisher haben die Mobilfunknetzbetreiber fast 6.000 Erweiterungen auf 5G installiert. Bis Ende 2024 sollen mehr als 10.300 5G-Standorte in Nordrhein-Westfalen realisiert sein.
Die Untersuchung setzt die früheren Messprogramme des Landes Nordrhein-Westfalen zu den vorangegangenen Mobilfunkgenerationen (GSM, UMTS, LTE) fort. Dazu wurden an zehn ausgewählten 5G-Standorten in Nordrhein-Westfalen systematische Messungen der Immissionen elektromagnetischer Felder durchgeführt. Berücksichtigt wurden sowohl Sendeanlagen, an denen 5G über die Technik DSS parallel mit LTE im gleichen Frequenzband betrieben wird, als auch neue Sendeanlagen, die mit höheren Funkfrequenzen bei 3,6 GHz betrieben werden und hierüber eine hohe lokale Funkversorgungskapazität ermöglichen.
An die Untersuchungen schließen sich in 2022 noch weitere Messungen an sogenannten 5G-Kleinzellen an. Deren Sendeanlagen sind weniger leistungsstark als die bisher untersuchten Basisstationen und haben eine geringere Reichweite. Sie sollen an stark frequentierten Orten – zum Beispiel Bahnhöfen – einen guten Datentransfer ermöglichen.