NRW: Man­gel­haf­te Coro­na-Kon­trol­len bei Köl­ner Karneval

Karneval - Fastnacht - Fasching - Fünfte Jahreszeit - Straße - Menschen - Kostüm Foto: Sicht auf ein Straßenkarneval, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das NRW-Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um räumt zur Kar­ne­vals­er­öff­nung Män­gel bei Kon­trol­len des Impf- und Gene­se­nen­sta­tus ein.

„Auch wenn es immer ein­zel­ne Stel­len gege­ben haben mag, an denen die Kon­trol­len nicht hun­dert­pro­zen­tig funk­tio­niert haben, haben Stadt und Ver­an­stal­ter ins­ge­samt einen guten Job gemacht”, zitiert das Nach­rich­ten­por­tal Wat­son das Minis­te­ri­um. Der Epi­de­mio­lo­gie Timo Ulrichs kri­ti­sier­te: „Die Kon­trol­len für 2G waren offen­sicht­lich sehr lücken­haft”, sag­te er dem Por­tal. „Groß­ver­an­stal­tun­gen soll­ten abge­sagt oder ins nächs­te Früh­jahr ver­legt werden”.

Trotz stark ange­stie­ge­ner Infek­ti­ons­zah­len fand der Kar­ne­vals­auf­takt am 11. Novem­ber 2021 unter 2G-Auf­la­gen statt. Laut dem MAGS ist der 2G-Weg gewählt wor­den, um zu ver­hin­dern, dass Fei­ern in den pri­va­ten und daher unkon­trol­lier­ten Raum ver­la­gert wür­den. Ulrichs bemän­gel­te die­se Argu­men­ta­ti­on: „Kar­ne­val an sich und Alko­hol im Beson­de­ren ste­hen stren­gen Kon­trol­len ent­ge­gen, inso­fern ist die Erklä­rung der Lan­des­re­gie­rung etwas blau­äu­gig”. Wei­ter heißt es sei­tens des Minis­te­ri­ums, ein Ver­bot der Ver­an­stal­tung wäre in Hin­blick auf die Impf­kam­pa­gne der Bun­des­re­gie­rung „ein fal­sches Signal” gewe­sen, denn eine Grund­la­ge der Kam­pa­gne sei „das Ver­spre­chen, mit der Imp­fung wie­der ein nor­ma­le­res Leben zurück­keh­ren zu kön­nen und Frei­hei­ten wiederzuerlangen”.

Laut Ulrichs ist die­se Argu­men­ta­ti­on zwar „rich­tig” und „nach­voll­zieh­bar”. Die Begrün­dung sei „ange­sichts der expo­nen­ti­el­len Zunah­me von Neu­in­fi­zier­ten, Kran­ken­haus­ein­wei­sun­gen und Inten­siv­bet­ten­be­le­gun­gen aber nicht mehr pas­send”. Er schluss­fol­gert: „Des­halb hät­te eine recht­zei­ti­ge Absa­ge oder star­ke Ein­schrän­kung recht­zei­tig kom­mu­ni­ziert wer­den müssen”.

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