Tür­kei: Erdo­gan soll Euro­pa seit zwei Jah­ren gewarnt haben

Recep Tayyip Erdogan - Türkischer Politiker - Präsident - Türkei Foto: Präsident der Türkischen Republik Recep Erdogan, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der ehe­ma­li­ge AKP-Poli­ti­ker Mus­ta­fa Yene­ro­g­lu hat die Euro­päi­sche Uni­on dazu auf­ge­for­dert, die Tür­kei bei der aktu­el­len Flücht­lings­si­tua­ti­on zu unterstützen.

Der tür­ki­sche Prä­si­dent Erdo­gan habe „seit zwei Jah­ren Euro­pa gewarnt, dass das Gan­ze als eine gemein­sa­me Her­aus­for­de­rung betrach­tet wer­den muss”, sag­te Yene­ro­g­lu am Mitt­woch dem Deutsch­land­funk. Erdo­gan habe dar­auf hin­ge­wie­sen, dass „die Tür­kei allei­ne die Her­aus­for­de­rung mit den Flücht­lin­gen nicht bewäl­ti­gen kann”.

Es sei­en „nicht nur an die vier Mil­lio­nen Syrer im Land, es sind dar­über hin­aus eine Groß­zahl von Afgha­nen, von Paki­sta­nern, von inzwi­schen Ira­nern, die immer mehr wer­den, die über die Süd­ost­gren­zen in das Land hin­ein­si­ckern und die im Moment auch an der grie­chisch-tür­ki­schen Gren­ze den Groß­teil der Men­schen aus­ma­chen, die dort im Moment auf die Ein­rei­se nach Grie­chen­land war­ten”, so der Ex-AKP-Politiker.

Es kön­ne nicht sein, dass Men­schen, die ver­zwei­felt sind, instru­men­ta­li­siert wer­den. „Auf der ande­ren Sei­te muss man aber auch erken­nen, dass gegen­wär­tig 13.000 Men­schen an den euro­päi­schen Gren­zen die Men­schen in Panik ver­set­zen, alle euro­päi­schen Poli­ti­ker in Hys­te­rie ver­fal­len, aber die Tür­kei gegen­wär­tig mit einer Mil­li­on Men­schen auf der ande­ren Sei­te ihrer Gren­ze deren huma­ni­tä­re Situa­ti­on bewäl­ti­gen muss.”

Das Flücht­lings­ab­kom­men zwi­schen EU und Tür­kei sei „schon zum dama­li­gen Zeit­punkt nicht gerecht” gewe­sen. Es habe die Las­ten nicht aus­ge­wo­gen ver­teilt. „Des­halb bin ich der Mei­nung, dass das Flücht­lings­ab­kom­men auch neu ver­han­delt wer­den muss”, sag­te Yeneroglu.

Und wei­ter: „Es kann nicht sein, dass in fünf Jah­ren an die drei Mil­li­ar­den flie­ßen – es hät­ten jedes Jahr drei Mil­li­ar­den bereit­ge­stellt wer­den müs­sen für die gro­ße Her­aus­for­de­rung in der Tür­kei.” Dar­über hin­aus habe die „euro­päi­sche Ver­tei­lung” auch „zu kei­nem Zeit­punkt funk­tio­niert”, sag­te das ehe­ma­li­ge Mit­glied des tür­ki­schen Parlaments.

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