Alten­pfle­ge: Ins­ge­samt 5,8 Mil­lio­nen unbe­zahl­te Überstunden

Rollstuhl - Rolli - Fahrstuhl - Hilfsmittel - Krankenhaus - Flur Foto: Sicht auf Rollstühle in einem Krankenhaus, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Im Jahr 2019 hat allein die Alten­pfle­ge in Deutsch­land 14,8 Mil­lio­nen Über­stun­den verzeichnet.

Der Anteil der unbe­zahl­ten Über­stun­den lag bei 5,8 Mil­lio­nen, geht aus einer Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine schrift­li­che Fra­ge der Links­frak­ti­on im Deut­schen Bun­des­tag her­vor, über die die RTL/n‑tv-Redak­ti­on berich­tet. Nach Berech­nun­gen der Links­frak­ti­on heißt das: Pfle­ger in der Alten­pfle­ge leis­te­ten im Jahr 2019 unbe­zahl­te Arbeit im Wert von gut 61 Mil­lio­nen Euro.

Die pfle­ge­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Lin­ken im Deut­schen Bun­des­tag, Pia Zim­mer­mann, sag­te der RTL/n‑tv-Redak­ti­on, die Kol­le­gen „gehen an die­ser Arbeits­last kaputt”. Das Min­des­te müs­se sein: „Über­stun­den in der Alten­pfle­ge müs­sen sofort und ohne Aus­nah­me bezahlt werden”.

Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn woll­te per Gesetz die Pfle­ge­re­form vor­an­trei­ben. Aller­dings strei­ten sich Uni­on und der Koali­ti­ons­part­ner SPD über die Finan­zie­rung. Erwin Rüd­del, Vor­sit­zen­der des Gesund­heits­aus­schus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges, sag­te der RTL/n‑tv-Redak­ti­on, dass die „Ide­al­lö­sung” wäre, wenn Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz (SPD) dafür „fünf Mil­li­ar­den Euro zur Ver­fü­gung” stel­le. Rüd­del sag­te, er „hof­fe”, dass das Gesetz noch in die­ser Legis­la­tur­pe­ri­ode umsetz­bar sei. „Soll­te das nicht klap­pen, wird das ein zen­tra­ler Bau­stein von Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen. Wir müs­sen hier Lösun­gen fin­den, weil auch nach der Pan­de­mie die Her­aus­for­de­run­gen in der Pfle­ge nicht zu bewäl­ti­gen sind”.