AOK: Coro­na-Behand­lung im Kran­ken­haus kos­tet über 10.000 Euro

Kreuz - Christentum - Flur - Türe - Krankenhaus Foto: Kreuz in einem Krankenhaus, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die sta­tio­nä­re Behand­lung einer Covid-19-Erkran­kung kos­tet im Schnitt 10.700 Euro.

Das ergab eine Aus­wer­tung der AOK der Daten ihrer 26,5 Mil­lio­nen Ver­si­cher­ten auf Anfra­ge der „Welt am Sonn­tag”. Und wei­ter: „Unse­re Daten zei­gen aber auch, dass Covid-19-Erkrank­te, die im Kran­ken­haus beatmet wer­den müs­sen, auf­grund der zum Teil schwe­ren Krank­heits­ver­läu­fe durch­schnitt­lich Fall­kos­ten von 38.500 Euro ver­ur­sa­chen”, sag­te Mar­tin Lit­sch, Bun­des­vor­stand der AOK. Die Abwei­chun­gen könn­ten im Ein­zel­fall beträcht­lich sein. Die beatmungs­pflich­ti­gen Pati­en­ten ver­ur­sach­ten mit über 85.000 Euro pro Fall die höchs­ten Kosten.

Ähn­li­che Zah­len nennt die Bar­mer Ersatz­kas­se. Bei ihren Ver­si­cher­ten, die wegen Covid-19 ins Kran­ken­haus muss­ten, betru­gen die durch­schnitt­li­chen Kos­ten etwa 6.900 Euro, wenn sie nicht beatmet wer­den muss­ten. Mit Beatmung lagen sie bei 31.700 Euro. Bei der Bar­mer sind etwa neun Mil­lio­nen Men­schen versichert.

Laut einer Stu­die der TU Ber­lin und des Leib­niz-Insti­tuts für Wirt­schafts­for­schung wer­den 14 Pro­zent aller sta­tio­nä­ren Fäl­le beatmet. SPD-Gesund­heits­exper­te Karl Lau­ter­bach befürch­tet, dass die lang­fris­ti­gen Belas­tun­gen auf­grund schwe­rer Fol­ge­schä­den noch deut­lich höher lie­gen dürf­ten. „Es wird eine Wel­le chro­ni­scher Erkran­kun­gen geben”, warnt Lau­ter­bach. „Erst in zwei bis drei Jah­ren wer­den wir sehen, wie gewal­tig die lang­fris­ti­gen Kos­ten für unser Gesund­heits­sys­tem sind.” Er fürch­tet vor allem chro­ni­sche Lun­gen- und Nie­ren­lei­den sowie Demenz als Fol­ge von Coro­na-Erkran­kun­gen. „Stei­gen die Infek­ti­ons­zah­len wei­ter, könn­ten die­se zu Mas­sen­phä­no­me­nen werden”.

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