Arbeits­amt: Zahl der Hartz-IV-Sank­tio­nen stark gesunken

Jobcenter - Jobcenter Halle - Saale - Bundesagentur für Arbeit - Schild - Logo - Wand Foto: Das Jobcenter in Halle (Saale), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Zahl der Sank­tio­nen gegen Hartz-IV-Emp­fän­ger ist im ver­gan­ge­nen Jahr stark gesunken.

Ins­ge­samt spra­chen die Job­cen­ter 171.100 Sank­tio­nen gegen erwerbs­fä­hi­ge Leis­tungs­be­rech­tig­te aus, teil­te die Bun­des­agen­tur für Arbeit am Mon­tag mit. Die Zahl der Leis­tungs­min­de­run­gen ging damit im Ver­gleich zum Vor­jahr um 635.700 zurück. Der mas­si­ve Rück­gang resul­tie­re im Wesent­li­chen aus den Fol­gen der Pan­de­mie, so die BA. Drei Vier­tel der Sank­tio­nen wer­den aus­ge­spro­chen, weil ver­ein­bar­te per­sön­li­che Ter­mi­ne im Job­cen­ter ohne Grund ver­säumt wer­den. Wegen der Coro­na-Pan­de­mie fan­den vie­le Gesprä­che online und tele­fo­nisch statt – des­we­gen konn­te es kaum zu Ter­min­ver­säum­nis­sen kommen.

Da sich die Pan­de­mie auch auf den Arbeits­markt aus­wirk­te, gab es zudem weni­ger Stel­len­an­ge­bo­te und weni­ger arbeits­markt­po­li­ti­sche Maß­nah­men konn­ten begon­nen wer­den. Auch das wirk­te sich auf die Anzahl der Sank­tio­nen aus. Mit 74 Pro­zent ent­fällt wie im Vor­jahr ein Groß­teil der Sank­tio­nen auf Mel­de­ver­säum­nis­se. 127.400 sol­cher Sank­tio­nen spra­chen die Job­cen­ter im letz­ten Jahr aus. In die­sen Fäl­len kür­zen die Job­cen­ter die Regel­be­dar­fe für drei Mona­te um zehn Pro­zent. Für die Wei­ge­rung, eine Arbeit oder Maß­nah­me auf­zu­neh­men, wur­den 18.400 Sank­tio­nen aus­ge­spro­chen. Im Jah­res­durch­schnitt 2020 waren pro Monat durch­schnitt­lich 0,9 Pro­zent der erwerbs­fä­hi­gen Leis­tungs­be­rech­tig­ten von einer Sank­ti­on betrof­fen. Im Jahr zuvor waren es 3,1 Prozent.

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