Ber­lin: Bun­des­re­gie­rung will Län­der in Coro­na-Kri­se entmachten

Bundesrat - Deutscher Bundesrat - Gebäude - Zaun - Mauer - Berlin Foto: Das Gebäude des Bundesrates in Berlin, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Um in der Coro­na-Kri­se schnel­ler und schär­fer reagie­ren zu kön­nen, ändert die Bun­des­re­gie­rung das Infektionsschutzgesetz.

Die FAZ schreibt, der Bund wol­le künf­tig mehr Ein­griffs­mög­lich­kei­ten im gan­zen Land, wäh­rend die Bun­des­län­der zum Teil ent­mach­tet wer­den. Das gehe aus einem Ent­wurf des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums zur Ände­rung des Geset­zes hervor.

Künf­tig könn­te die Bun­des­re­gie­rung dem­nach zum Bei­spiel grenz­über­schrei­ten­de Per­so­nen­trans­por­te unter­sa­gen, per Han­dyor­tung die Kon­takt­per­so­nen von Infi­zier­ten suchen, die Ver­sor­gung mit Arz­nei­en und Schutz­aus­rüs­tung zen­tral steu­ern und medi­zi­ni­sches Per­so­nal zwangs­re­kru­tie­ren. Sie könn­te aber kei­ne Aus­gangs­sper­ren anord­nen, wie sie der­zeit im Gespräch und in eini­gen Län­dern schon in Kraft sind.

Der Ent­wurf soll am Mon­tag im Bun­des­ka­bi­nett ver­ab­schie­det und kom­men­de Woche gleich in den Bun­des­tag und in den Bun­des­rat gehen, um mög­lichst schnell in Kraft zu tre­ten. Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) beschrieb die Ände­run­gen gegen­über die­ser Zei­tung so: „Bund und Län­der arbei­ten bei der Bewäl­ti­gung die­ser Epi­de­mie Hand in Hand. Hier bün­deln wir Kom­pe­ten­zen. Und noch wich­ti­ger: Wir kön­nen künf­tig in einer Lage wie die­ser bin­nen Stun­den für Ärz­te, Pfle­ge­kräf­te, Apo­the­ker und alle ande­ren, die weit über das nor­ma­le Maß anpa­cken, Büro­kra­tie weg­neh­men, Regeln anpas­sen, Ver­gü­tun­gen erhöhen.”

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