Ber­lin: Evan­ge­li­sche Kir­che ver­tei­digt die Seenotrettung

Flüchtlinge - Migranten - Personen - Autobahn - Straße - Leitplanke - Balkanroute - Tüten - Taschen - Gepäck - Kinder Foto: Flüchtlinge auf der Balkanroute, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Rats­vor­sit­zen­de der Evan­ge­li­schen Kir­che in Deutsch­land hat die See­not­ret­tung im Mit­tel­meer verteidigt.

Im RBB-Info­ra­dio for­der­te Hein­rich Bedford-Strohm am Diens­tag außer­dem die ver­läss­li­che Ver­tei­lung von Geret­te­ten in der Euro­päi­schen Uni­on. Er sag­te, die See­not­ret­tung spie­le nicht ille­ga­len Schleu­sern in die Hän­de. „Men­schen ertrin­ken, sie sind in unmit­tel­ba­rer Lebens­ge­fahr. Aus wel­chen Grün­den auch immer sie sich auf die­se Boo­te haben drän­gen las­sen. Sie sind in Lebens­ge­fahr und es ertrin­ken aktu­ell Men­schen an den Gren­zen Euro­pas und das kann ein­fach nicht sein, wenn wir auch nur irgend­wie unse­re christ­li­chen Grund­ori­en­tie­run­gen in Euro­pa ernst neh­men wollen”.

Das sei der Haupt­grund. Man müs­se Men­schen ret­ten und all die ande­ren Dis­kus­sio­nen um Flücht­lings­po­li­tik, um die Steue­rung der Migra­ti­ons­strö­me, die müs­se man auch füh­ren. „Der Bun­des­in­nen­mi­nis­ter hat aus­drück­lich mei­ne Unter­stüt­zung für die­ses Anlie­gen, end­lich die Län­der Euro­pas in der Brei­te dafür zu gewin­nen, dass sie die Men­schen auf­neh­men.” Es kön­ne nicht sein, dass jedes Mal, wenn Men­schen aus Lebens­ge­fahr geret­tet wer­den, das „Gescha­cher” los­ge­he und kei­ne kla­ren Ver­teil­we­ge vor­han­den sei­en. „Des­we­gen for­dern wir einen kla­ren Ver­teil­me­cha­nis­mus, der regelt, wo die Men­schen hin­kön­nen”, so der EKD-Ratschef.

In ganz Euro­pa gebe es Städ­te, die längst ihre Bereit­schaft signa­li­siert hät­ten, Flücht­lin­ge auf­zu­neh­men. „Dar­an liegt es also nicht, son­dern es liegt an den Regie­run­gen, die genau das blo­ckie­ren. Das muss end­lich auf­hö­ren.” Des­halb müs­se es auch eine „Koali­ti­on der Wil­li­gen” geben, auch wenn nicht alle mit­mach­ten, müs­se end­lich ein ver­läss­li­cher Mecha­nis­mus geschaf­fen wer­den. „Deutsch­land hat jetzt die EU-Rats­prä­si­dent­schaft, hat beson­de­ren Ein­fluss, des­halb ist schon mei­ne Hoff­nung, dass hier end­lich kla­re Regeln geschaf­fen wer­den”, sag­te Bedford-Strohm.

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