Ber­lin: Regie­rungs­mit­glie­der bekom­men trotz Coro­na­kri­se mehr Geld

Horst Lorenz Seehofer - Bundesminister - Angela Dorothea Merkel - Bundeskanzlerin - Olaf Scholz - Finanzminister Foto: Seehofer, Merkel und Scholz, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel, die Minis­ter ihres Kabi­netts sowie die par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tä­re bekom­men seit dem 01. März 2020 mehr Geld.

Das berich­tet das „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Mon­tags­aus­ga­ben) unter Beru­fung auf die Ant­wort des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums auf eine Anfra­ge von Links­frak­ti­ons­chef Diet­mar Bartsch. Wört­lich heißt es dar­in: „Auf der Grund­la­ge des Bun­des­be­sol­dungs- und ‑ver­sor­gungs­an­pas­sungs­ge­set­zes, das vom Deut­schen Bun­des­tag mit Zustim­mung aller Frak­tio­nen beschlos­sen wur­de, sowie des Besol­dungs­struk­tu­ren­mo­der­ni­sie­rungs­ge­set­zes haben sich zum 01. März 2020 die monat­li­chen Amts­be­zü­ge der Bun­des­kanz­le­rin um 308 Euro, der Bun­des­mi­nis­te­rin­nen und Bun­des­mi­nis­ter um 248,38 Euro und der Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tä­rin­nen und Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tä­re um 189 Euro erhöht.”

Die jähr­li­chen Mehr­aus­ga­ben für die 16 Mit­glie­der der Bun­des­re­gie­rung und die 35 Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tä­rin­nen und Staats­se­kre­tä­re belau­fen sich der Ant­wort zufol­ge auf 127.784,40 Euro. Die Abge­ord­ne­ten des Bun­des­ta­ges hat­ten zuletzt wegen der Coro­na­kri­se ein­stim­mig auf eine ihnen zuste­hen­de Diä­ten­er­hö­hung verzichtet.

Bartsch sag­te dem RND vor die­sem Hin­ter­grund: „Die Bun­des­re­gie­rung soll­te dem Bei­spiel des Bun­des­ta­ges fol­gen. Mil­lio­nen Men­schen sind in Kurz­ar­beit, Hun­dert­tau­sen­de haben ihren Arbeits­platz ver­lo­ren oder ban­gen um ihr Geschäft, die öffent­li­chen Haus­hal­te wer­den sich zurecht extrem ver­schul­den. Es wäre ein wich­ti­ges Sym­bol an die Bür­ger, wenn die Bun­des­re­gie­rung in Coro­na-Zei­ten eben­falls auf die Erhö­hung ihrer Bezü­ge ver­zich­ten würde.”.

Der­zeit erhal­ten die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten 10.083,47 Euro im Monat. Die Diä­ten wer­den ein­mal jähr­lich zum 01. Juli ange­passt. Grund­la­ge ist die Ent­wick­lung des vom Sta­tis­ti­schen Bun­des­amt ermit­tel­ten Nomi­nal­lohn­in­dex. Im ver­gan­ge­nen Jahr sind die Nomi­nal­löh­ne in Deutsch­land um 2,6 Pro­zent gewach­sen. Des­halb wür­den die Diä­ten nor­ma­ler­wei­se in die­sem Jahr auf 10.345,64 Euro stei­gen. Im Par­la­ment herrsch­te zuletzt aber Einig­keit, dass man dar­auf bedingt durch die Coro­na­kri­se und aus Rück­sicht auf die Bür­ger nicht bestehen solle.

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