Biontech: Boos­ter-Imp­fung schon nach drei Mona­ten nötig

BioNTech SE - Forschungsinstitut - An der Goldgrube - Mainz Foto: Forschungsinstitut BioNTech SE auf der An der Goldgrube (Mainz), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Biontech-Chef Ugur Sahin spricht sich für eine Boos­ter-Auf­fri­schung bereits ab drei Mona­ten nach der Zweit­imp­fung aus.

„Mit Blick auf Omi­kron sind zwei Dosen noch kei­ne abge­schlos­se­ne Imp­fung mit aus­rei­chen­dem Schutz”, sag­te er dem „Spie­gel” dazu. „Wenn sich Omi­kron, wie es aus­sieht, wei­ter aus­brei­tet, wäre es wis­sen­schaft­lich sinn­voll, bereits nach drei Mona­ten einen Boos­ter anzu­bie­ten”. Ob Biontech einen neu­en, spe­zi­ell auf Omi­kron ange­pass­ten Impf­stoff pro­du­zie­ren wird, sei noch nicht ent­schie­den. Auch der Boos­ter mit dem ursprüng­li­chen Mit­tel könn­te rei­chen: „Nach den vor­läu­fi­gen Daten neu­tra­li­sie­ren drei Dosen das Virus deut­lich und soll­ten die Geimpf­ten schüt­zen”. Aller­dings rech­net Sahin damit, dass dann in rela­tiv kur­zem Abstand eine vier­te Dosis fol­gen muss: „Die vier­te Imp­fung könn­te aber auch ein an eine Omi­kron-Vari­an­te ange­pass­ter Impf­stoff sein”. Des­we­gen sei Biontech bereits dabei, sei­ne Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tät auf rund vier Mil­li­ar­den Dosen für nächs­tes Jahr aufzustocken.

Zugleich zeig­te sich der Unter­neh­mens­chef ent­täuscht, dass die Poli­tik sein nach­drück­li­ches Plä­doy­er für eine brei­te Boos­ter-Kam­pa­gne ab Herbst nicht erhört hat­te: „Es gab eine über­wäl­ti­gen­de wis­sen­schaft­li­che Grund­la­ge mit vie­len Stu­di­en und den Beob­ach­tun­gen aus Isra­el und anders­wo, die für das Boos­tern sprach”. Die poli­ti­sche Dis­kus­si­on sei aber „nicht mehr ratio­nal geführt” wor­den, so Sahin: „Da hat viel­mehr jemand eine Mei­nung, und jemand ande­res kom­men­tiert die­se Mei­nung”. Er hofft mit Ver­weis auf den neu­en Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach (SPD), dass die Poli­tik nun eine mit­tel- und lang­fris­ti­ge Stra­te­gie ent­wick­le: „Ich wür­de mir sehr wün­schen, wie­der zu einer ratio­na­len Dis­kus­si­on zurückzukommen”.

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