Die Corona-Infektionszahlen in Deutschland wachsen aktuell nicht mehr exponentiell.
Das zeigen direkte Abfragen bei den 401 kreisfreien Städten und Landkreisen, die täglich um 20:00 Uhr von der dts Nachrichtenagentur ausgewertet werden. Demnach wurden am Freitag 22.013 Neuinfektionen registriert. Das waren nur noch rund zehn Prozent mehr als am letzten Freitag, der niedrigste Wert seit Ende September, unmittelbar bevor wieder über neue Beschränkungen diskutiert wurde.
Seit zehn Tagen sinkt die relative Steigerung im Vergleich zur Vorwoche kontinuierlich, für ein exponentielles Wachstum müsste sie gleich bleiben. Auch die Intensivstationen haben am Freitag den zweiten Tag in Folge eine im Vergleich zu den Tagen zuvor praktisch halbierte relative Steigerungszahl an Neuzugängen registriert. Demnach wurden am Freitagabend bundesweit 2.765 Covid-19-Patienten intensiv behandelt, 99 oder 3,7 Prozent mehr als am Vortag.
Bis Mittwoch war diese Zahl wochenlang täglich um etwa sechs bis neun Prozent nach oben geschnellt. Auch der bisherige Höchstwert von knapp unter 2.900 Corona-Intensivpatienten aus dem April ist trotz nunmehr seit Wochen deutlich höherer Neuinfektionszahlen noch nicht erreicht. Mit einem Anteil von etwa 1,4 Prozent an allen nach RKI-Schätzung etwa 205.500 aktiv Corona-Erkrankten bleibt die Zahl der Intensivpatienten nahe des Tiefs. Im Mai und Juni wurden zeitweise bis zu zehn Prozent aller nachweislich akut an Covid-19-Erkrankten intensiv behandelt.