Coro­na-Warn-App: Kri­tik an Smart­phone-App nimmt wei­ter zu

Corona-Warn-App - Kontaktverfolgung - Infizierung - Smartphone - Android Foto: Corona-Warn-App vom Robert Koch-Institut, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Kri­tik an der deut­schen Coro­na-Warn-App wächst. „Die App ist das Maut­de­sas­ter von Jens Spahn, sie kos­tet eine Men­ge Geld und hat kei­nen erkenn­ba­ren Nutzen”.

Dies sag­te der Lei­ter des Gesund­heits­amts Ber­lin-Rei­ni­cken­dorf, Patrick Lar­scheid, der aktu­el­len Aus­ga­be des „Spie­gel”. Sie ver­un­si­che­re die Anwen­der mit unspe­zi­fi­schen War­nun­gen. „Die­se App scha­det mehr, als dass sie hilft”, sag­te der Medi­zi­ner. Um wirk­sam zu sein, hät­te die App ihm zufol­ge erheb­lich mehr Daten erfas­sen müs­sen – zu Ort und Zeit des Kon­takts und auch zur Per­son. „Die App sagt Ihnen ja nicht ein­mal, ob der angeb­li­che Risi­ko­kon­takt im Frei­en statt­ge­fun­den hat, in der S‑Bahn oder beim Ver­wand­ten­be­such in einem Kran­ken­haus”, sag­te Larscheid.

Auch aus der Oppo­si­ti­on meh­ren sich kri­ti­sche Stim­men. „Am Anfang gab es einen gro­ßen Hype um die App, die Erwar­tun­gen waren völ­lig über­zo­gen”, sag­te Maria Klein-Schmeink, gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Grü­nen­frak­ti­on. Der digi­tal­po­li­ti­sche Spre­cher der FDP-Bun­des­tags­frak­ti­on, Manu­el Höfer­lin, moniert, die Regie­rung habe sich nach dem erfolg­rei­chen Start „zu lan­ge aus­ge­ruht”. Außer Feh­ler­be­sei­ti­gung sei nichts mehr pas­siert. Für ihn sei „völ­lig unver­ständ­lich”, war­um die App bei­spiels­wei­se zwi­schen­zeit­lich nicht auch für älte­re Han­dy­mo­del­le ver­füg­bar gemacht wor­den sei.

Stich­pro­ben der dts Nach­rich­ten­agen­tur mit Blue­tooth-Scan­nern in öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zei­gen zudem, dass die akti­ve Nut­zung der App offen­bar trotz wei­te­rer Down­loads in man­chen Berei­chen wie­der abge­nom­men hat. Offen­bar haben eini­ge Nut­zer die App deaktiviert.

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