Die Deutsche Bahn verzeichnet aufgrund der Coronakrise wieder einen deutlichen Fahrgast-Rückgang.
Das berichtet die „Bild am Sonntag” unter Berufung auf eine interne Bilanz für den Fernverkehr. Demnach hat die Bahn von Januar bis Ende Oktober über 72 Millionen Menschen transportiert – das sind 53 Millionen weniger als im gleichen Zeitraum 2019 oder ein Rückgang von mehr als 42 Prozent.
Am Fahrplan will die Bahn dennoch festhalten. Bei einer Reduzierung von Netzstrecken würden laut Bericht ganze Regionen und Städte wie Halle, Saarbrücken oder Aachen den Anschluss an den Fernverkehr verlieren. Trotzdem wurde das Sitzplatzangebot im Fernverkehr auf derzeit 85 Prozent zurückgefahren – unter anderem durch verkürzte Züge und weniger internationale Verbindungen.
Die Nachfrage nach Bahnfahrten sei derzeit etwa dreimal so hoch wie während des ersten Lockdowns im Frühjahr: So liegt die Auslastung der Züge zwischen 20 und 25 Prozent, berichtet die Zeitung. Einen kompletten Stillstand einzelner Züge kann sich die Bahn gar nicht erlauben: Die Hochgeschwindigkeitszüge sind für Dauerbetrieb ausgelegt und müssen kontinuierlich mit Strom und Vollklimatisierung versorgt werden. Schon nach wenigen Tagen ohne vollen Betrieb der Lüftungsanlagen würden die Innenräume durchfeuchten, die Trinkwasserleitungen verkeimen und es käme zu einer Verpilzung der Klima- und Kühlanlagen, berichtet das Blatt.