Deutsch­land: Land kommt ohne rus­si­sches Gas durch den Winter

Europäische Gas-Anbindungsleitung - EUGAL - Pipeline - Nord-Stream-Anbindungsleitung Foto: Nord-Stream-Anbindungsleitung EUGAL, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Sor­gen der Bun­des­re­gie­rung vor einem natio­na­len Ver­sor­gungs­eng­pass beim Erd­gas sind etwas gesunken.

Nach aktu­el­len Berech­nun­gen dürf­te Deutsch­land selbst dann über den Win­ter kom­men, wenn Russ­land sei­ne Erd­gas­lie­fe­run­gen kom­plett ein­stel­len wür­de, berich­tet der „Spie­gel” unter Beru­fung auf Regie­rungs­krei­se. Zusätz­li­ches Gas müss­te dafür nicht mobi­li­siert wer­den. Die rest­li­chen Vor­rä­te der deut­schen Spei­cher sowie das Flüs­sig­gas, das sich über den Spot­markt und über Kurz­zeit­ver­trä­ge ein­kau­fen las­se, wür­den aus­rei­chen, um die Ver­sor­gung sicher­zu­stel­len, heißt es.

Vor­aus­set­zung sei, dass die Tem­pe­ra­tu­ren in etwa im lang­zeit­li­chen Durch­schnitt lie­gen. Bei einem län­ger anhal­ten­den Käl­te­ein­bruch gel­te die­ses Sze­na­rio nicht. Die Ver­sor­gungs­la­ge am deut­schen und euro­päi­schen Gas­markt ist der­zeit stark ange­spannt. Nach Berech­nun­gen des Bran­chen­diens­tes S&P Glo­bal Platts, über die der „Spie­gel” berich­tet, hat Russ­lands Haupt­ex­por­teur, der Staats­kon­zern Gaz­prom, 2021 nur knapp 130 Mil­li­ar­den Kubik­me­ter Gas nach Euro­pa gelie­fert, rund 31 Pro­zent weni­ger als durch­schnitt­lich in den fünf Jah­ren davor. Anfang 2022 sind die Lie­fe­run­gen sogar noch etwas zurückgegangen.

Nach allem, was bekannt ist, erfüllt Gaz­prom zwar sei­ne lang­fris­ti­gen Lie­fer­ver­trä­ge, ver­kauft aber anders als sonst kein zusätz­li­ches Gas am Spot­markt. Die deut­schen Gas­spei­cher haben sich in der Fol­ge bedenk­lich geleert. Nach aktu­el­len Zah­len des euro­päi­schen Ver­ban­des Gas Infra­struc­tu­re Euro­pe beträgt die Füll­men­ge der­zeit noch rund 31 Pro­zent. Das ent­spricht Reser­ven von 75 Terawattstunden.

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