DPtV: Mas­sen­an­drang auf Bera­tun­gen vom Psychotherapeuten

Polizeiabsperrung - Absperrband Foto: Sicht auf ein Absperrband der Polizei, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Nach­fra­ge nach psy­cho­the­ra­peu­ti­scher Bera­tung hat in der Coro­na­kri­se stark zugenommen.

Da aber Behand­lungs­ka­pa­zi­tä­ten feh­len, blei­ben immer mehr Rat­su­chen­de auf der Stre­cke, so das Ergeb­nis einer Umfra­ge der Deut­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten-Ver­ei­ni­gun unter ihren Mit­glie­dern. Die FAZ (Frei­tag­aus­ga­be) berich­tet dar­über. Aus den Ant­wor­ten von fast 4.700 Teil­neh­mern – 40 Pro­zent der Ange­schrie­be­nen – geht her­vor, dass die Zahl der Anfra­gen nach psy­cho­the­ra­peu­ti­scher Bera­tung im Janu­ar im Vor­jah­res­ver­gleich um fast 41 Pro­zent zuge­nom­men hat. In den Pri­vat­pra­xen hat der Andrang sogar um 61 Pro­zent zugelegt.

Im Durch­schnitt ver­zeich­nen alle Pra­xen jetzt 6,9 Anfra­gen in der Woche; die Men­ge der The­ra­peu­ten, die mehr als 10 Anfra­gen erhal­ten, hat sich seit Janu­ar 2020 ver­dop­pelt. „Die Nach­fra­ge nach Psy­cho­the­ra­pie hat wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie stark zuge­nom­men”, sag­te Geb­hard Hent­schel, der Vor­sit­zen­de des Ver­bands, der FAZ. „Die Pra­xen unse­rer Mit­glie­der wer­den förm­lich über­rannt.” Der Andrang füh­re dazu, dass nur jeder Zehn­te einen Behand­lungs­platz inner­halb eines Monats erhalte.

Der Bera­tungs­be­darf ist auch bei Min­der­jäh­ri­gen groß, wie die Kin­der- und Jugend­li­chen­psy­cho­the­ra­peu­ten berich­ten, die 17 Pro­zent der Umfra­ge­teil­neh­mer stell­ten. Am Mitt­woch hat­te die soge­nann­te Copsy-Stu­die (Coro­na und Psy­che) des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ham­burg-Eppen­dorf erge­ben, dass fast jedes drit­te Kind ein knap­pes Jahr nach Beginn der Pan­de­mie psy­chi­sche Auf­fäl­lig­kei­ten zeigt. Bauch­weh und Kopf­schmer­zen sei­en die häu­figs­ten kör­per­li­chen Sym­pto­me, hieß es.

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