Die Social Media-Plattform Facebook lässt seine Mitarbeiter Hasskommentare über „verfickte Almans” löschen.
Auch Beiträge, in denen „Ihr seid so typisch dämlich deutsch” steht, sollen aus dem Netz entfernt werden. Das geht aus internen Schulungsunterlagen des Unternehmens hervor, über die der „Spiegel” berichtet. Die Dokumente richten sich an die rund 2.000 sogenannten Content-Moderatoren, die im Auftrag von Facebook in Berlin und Essen darüber entscheiden, ob Beiträge aus dem Netzwerk getilgt werden müssen.
Die internen Regeln, die das US-Magazin „Motherboard” mit dem „Spiegel” geteilt hat, sind allerdings nicht immer konsistent. So soll ein Facebook-Post mit einer Zeichnung, die ein Minarett mit der Form eines Penis gleichsetzt, nicht entfernt werden, wenn in dem Beitrag nicht explizit gesagt wird, dass sich das Bild gegen Muslime oder den Islam richtet.
Die Schulungsunterlagen zeigen, wie kompliziert es für die großen Technikunternehmen ist, der Masse an Hasskommentaren und strafbaren Inhalten Herr zu werden. Facebook bestätigte auf Anfrage, dass die Beispiele in den aus dem Jahr 2018 stammenden Dokumenten bis heute gültig seien.
Das Unternehmen teilte mit, dass Moderatoren mindestens 80 Stunden an Schulungen erhalten, bevor sie ihren Job antreten. Beobachter kritisieren seit Langem, dass die Regeln darüber, welche Inhalte auf Facebook erlaubt sind und welche nicht, nicht nachvollziehbar sind.