DFV: Feu­er­wehr-Prä­si­dent Hart­mut Ziebs tritt zum Jah­res­en­de zurück

Feuerwehr - Feuerwehrwagen - Löschfahrzeug Foto: Sicht auf einen Feuerwehrwagen, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Im Rechts­po­pu­lis­mus-Streit des Deut­schen Feu­er­wehr­ver­bands (DFV) zieht Ver­bands­prä­si­dent Hart­mut Ziebs nun Kon­se­quen­zen und tritt bereits zum Jah­res­en­de zurück.

Der Feu­er­wehr­ver­band sei „in sei­ner der­zei­ti­gen Lage so nicht mehr führ­bar”, heißt es in einer Erklä­rung von Ziebs, über wel­che die Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” berich­ten. Des­we­gen wer­de er sein Amt zum 31. Dezem­ber nie­der­le­gen und damit einen Neu­start ermöglichen.

Sei­ne fünf Stell­ver­tre­ter habe der Feu­er­wehr-Prä­si­dent eben­falls zum Rück­tritt auf­ge­for­dert, heißt es in der Erklä­rung wei­ter. Der Prä­si­di­al­rat des Feu­er­wehr­ver­bands hat­te Ziebs vor Kur­zem nach wochen­lan­gen Strei­te­rei­en das Ver­trau­en ent­zo­gen. Ziebs hat­te unter ande­rem von rechts­po­pu­lis­ti­schen Ten­den­zen in sei­nem Ver­band gespro­chen. In sei­ner Erklä­rung heißt es nun, die Grün­de für den Ver­trau­ens­ent­zug sei­en „faden­schei­nig und in kei­ner Wei­se belegt”. Viel­mehr sei sei­ne Arbeit „schon seit eini­ger Zeit bewusst hin­ter­trie­ben” worden.

Er habe den Ver­band moder­ni­sie­ren wol­len, aber offen­bar den Wider­stand dage­gen unter­schätzt, schreibt Ziebs. So sei er intern etwa harsch dafür kri­ti­siert wor­den, dass der Feu­er­wehr­ver­band mit einem Motiv­wa­gen am Köl­ner „Chris­to­pher Street Day”, dem „Colo­gne Pri­de”, teil­ge­nom­men habe. Im Ver­band sei ihm eine „unnö­ti­ge Pro­vo­ka­ti­on” vor­ge­wor­fen wor­den. Sei­ne Amts­füh­rung sei als zu pro­gres­siv gewer­tet wor­den. Kri­ti­siert wor­den sei intern, dass er zu wenig dar­auf geach­tet habe, „auch den struk­tur­kon­ser­va­ti­ven Teil der Feu­er­weh­ren im mit­zu­neh­men”, heißt es in dem Schrei­ben von Ziebs weiter.

Zudem sei er auch per­sön­lich bedroht wor­den: „Der Umgang mit zahl­rei­chen Hass­bot­schaf­ten, Dro­hun­gen und Bedro­hun­gen, der Post­ein­gang gefähr­lich anmu­ten­der Sen­dun­gen bei uns zu Hau­se, die zunächst von Behör­den unter­sucht wer­den müs­sen, aber auch die Ein­be­zie­hung mei­ner Ange­hö­ri­gen in öffent­li­che Schmä­hun­gen brin­gen mich zwangs­läu­fig zu der Fra­ge: Wie hoch darf der Preis sein, den ich bereit bin, für einen Ver­bleib im Amt zu zah­len?”, schreibt Ziebs in der Erklä­rung, über wel­che die Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” berich­ten. Schmäh­schrei­ben sei­en „von ein­zel­nen Ver­ant­wor­tungs­trä­gern in Lan­des­feu­er­wehr­ver­bän­den ohne eige­ne Prü­fung oder einer Nach­fra­ge bei mir bewusst wei­ter­ver­brei­tet wor­den”, beklag­te der Feuerwehr-Präsident.

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