GDL: Lok­füh­rer-Gewerk­schaft droht mit län­ge­rem Bahn-Streik

Schaffner - Zugschaffner - Bahn - Deutsche Bahn - Zug - Bahnsteig - Bahnhof Foto: Ein Zugschaffner am Bahnsteig, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Im Tarif­streit zwi­schen Lok­füh­rer­ge­werk­schaft GDL und der Deut­schen Bahn wird der Ton schärfer.

„Gemes­sen an der Stim­mung in der Beleg­schaft könn­te der Streik gar nicht lan­ge genug dau­ern”, sag­te Claus Weselsky, Bun­des­vor­sit­zen­der der Gewerk­schaft Deut­scher Loko­mo­tiv­füh­rer, der „Bild am Sonn­tag”. „Aber wir wol­len das Sys­tem weder dau­er­haft lahm­le­gen noch schä­di­gen. Wir sind immer gesprächsbereit”.

Die GDL befragt sei­ne Mit­glie­der aktu­ell in einer Urab­stim­mung dar­über, ob gestreikt wer­den soll oder nicht. Das Ergeb­nis soll am 09. August 2021 bekannt gege­ben wer­den. Weselsky rech­net mit einem ein­deu­ti­gen Ergeb­nis. „Die Mit­ar­bei­ter sind wütend und frus­triert ange­sichts eines Arbeit­ge­bers, der ihnen weder einen Infla­ti­ons­aus­gleich noch eine Coro­na-Prä­mie zuge­steht, wäh­rend sich die Füh­rungs­kräf­te wei­ter­hin die Taschen fül­len”, sagt er. „Die DB hat bis­her kein Inter­es­se an einer güt­li­chen Lösung und ver­folgt statt­des­sen die alt­be­kann­te Tak­tik „Tar­nen, Trick­sen, Täuschen””.

Die Coro­na-Pan­de­mie war laut GDL eine star­ke Belas­tung für die Tätig­kei­ten der Bahn­mit­ar­bei­ter und Zug­be­glei­ter. Tag für Tag mit Mas­ken in Zügen unter­wegs zu sein, habe vie­le Kol­le­gen an den Rand ihrer nerv­li­chen und kör­per­li­chen Belas­tungs­gren­ze gebracht, so Weselsky. „Die größ­te Belas­tung aber stell­te die Kon­fron­ta­ti­on mit reni­ten­ten Mas­ken­ver­wei­ge­rern dar. Die­se Men­schen zur Räson zu rufen, war und ist eine schwe­re Auf­ga­be. Der Beruf ist ohne­hin gefähr­lich genug”. Jahr für Jahr stie­gen die Angrif­fe auf die Zug­be­glei­ter. „Sie wer­den belei­digt, bespuckt und kör­per­lich atta­ckiert, hier muss sich drin­gend etwas ändern”, so Weselsky.

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