Hal­le: Atten­tä­ter zu lebens­lan­ger Frei­heits­stra­fe verurteilt

Synagoge - Halle - Saale - Kerzen - Blumen - Mauer - Gebäude - Tür - Tor Foto: Trauer nach Anschlag in Halle, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Im Pro­zess um den Ter­ror­an­schlag von Hal­le ist der Ange­klag­te Ste­phan Bal­liet zu einer lebens­lan­gen Frei­heits­stra­fe ver­ur­teilt worden.

Das geht aus dem Urteil des Ober­lan­des­ge­richts Naum­burg her­vor, wel­ches am Mon­tag in Mag­de­burg gespro­chen wur­de. Dem­nach wur­de die beson­de­re Schwe­re der Schuld fest­ge­stellt. Zudem wur­de die anschlie­ßen­de Siche­rungs­ver­wah­rung ange­ord­net. Eine vor­zei­ti­ge Haft­ent­las­sung nach 15 Jah­ren ist also sehr unwahr­schein­lich. Das Gericht folg­te mit dem Urteil der For­de­rung der Bun­des­an­walt­schaft. Ste­phan Bal­liet war unter ande­rem wegen zwei­er Mor­de sowie meh­re­rer ver­such­ter Mor­de ange­klagt. Der Pro­zess war am 21. Juli 2020 gestar­tet – ins­ge­samt gab es 26 Verhandlungstage.

Bei dem Anschlag am 09. Okto­ber 2019 hat­te der Täter zunächst ver­sucht, gewalt­sam in die Syn­ago­ge in Hal­le (Saa­le) ein­zu­drin­gen, um die Per­so­nen zu töten, die sich dort an Jom Kip­pur, dem höchs­ten jüdi­schen Fei­er­tag, ver­sam­melt hat­ten. Als ihm das nicht gelang, erschoss er vor dem Gebäu­de eine Pas­san­tin sowie kurz dar­auf in einem Döner-Imbiss einen jun­gen Mann. Auf sei­ner Flucht ver­letz­te er zwei wei­te­re Per­so­nen durch Schüs­se. Kurz dar­auf wur­de er fest­ge­nom­men. Er hat­te sei­ne Tat als Live­stream mit einer Helm­ka­me­ra über­tra­gen. Es wird erwar­tet, dass die Ver­tei­di­gung Revi­si­on gegen das Urteil einlegt.

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