Eine weitgehende Abschaffung des Solidaritätszuschlages würde Ehepaaren ohne Kinder am meisten Ersparnis bringen.
Es folgen Ehepaare mit Kindern, am wenigsten profitieren Alleinstehende, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” (FAS) unter Berufung auf Berechnungen des Ifo-Instituts. Basis ist der Gesetzentwurf, den das Bundesfinanzministerium in der abgelaufenen Woche erstellt hat und der der FAS nach eigenen Angaben vorliegt.
Alleinverdiener-Ehepaaren mit zwei Kindern sparen demnach bis zu 1.800 Euro Steuern im Jahr. Alleinstehende ohne Kinder sparen bis zu 900 Euro im Jahr. Bei einem Bruttogehalt von etwa 73.000 Euro ist die Ersparnis für den Single am höchsten, aber auch ein Alleinstehender mit 50.000 Euro Gehalt spart noch 486 Euro im Jahr. Bei Paaren mit zwei Kindern ist die maximale Ersparnis bei etwa 150.000 Euro erreicht.
Nach dem Gesetzentwurf von Olaf Scholz soll der Soli von 2021 für 91 Prozent der Arbeitnehmer und 88 Prozent der Unternehmer, die der Einkommensteuer unterliegen, abgeschafft werden. Wer höchstens 16.956 Euro Einkommensteuer zahlt (Einzelveranlagung, 33.912 Euro bei Doppelveranlagung), muss künftig keinen Soli-Zuschlag mehr entrichten.
Darüber gibt es eine Gleitzone, in der der Soli schrittweise auf die volle Höhe von 5,5 Prozent ansteigt. Die volle Höhe wird bei einem Bruttogehalt von 109.451 Euro (Einzelveranlagung, 221.375 Euro bei Doppelveranlagung mit zwei Kindern) erreicht.
Dem Staat entgehen im ersten Jahr Einnahmen von 9,8 Milliarden, von 2024 an 12,1 Milliarden Euro. Eine komplette Abschaffung des Soli hätte nach Angaben des Ministeriums zusätzlich elf Milliarden Euro gekostet. Hätte man einen Freibetrag für alle eingeführt, wären 2,5 Milliarden Euro extra fällig geworden.