Kli­ma­schutz: Grü­ne und Städ­te for­dern mehr Tem­po bei Windkraftausbau

Windkraftanlage - Windenergieanlage - Strom - Wind - Himmel Foto: Windradanlage für Stromerzeugung, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Vor dem Wind­gip­fel bei Wirt­schafts­mi­nis­ter Peter Alt­mai­er haben die Grü­nen und die Kom­mu­nen mehr Tem­po bei der Ener­gie­wen­de gefordert.

„Ich erwar­te von der Bun­des­re­gie­rung ein kla­res Bekennt­nis zum schnel­le­ren Aus­bau der Wind­ener­gie und kon­kre­te und wirk­sa­me Maß­nah­men, um den Wind­kraft­aus­bau anzu­kur­beln”, sag­te Grü­nen-Frak­ti­ons­vi­ze Anton Hof­rei­ter der „Neu­en Osna­brü­cker Zeitung”.

Als ent­schei­den­de Punk­te nann­te er: „Mehr Flä­chen, bes­se­re Pla­nungs­pro­zes­se, grö­ße­re Aus­bau-Men­gen, ein­heit­li­che Regeln für die Koexis­tenz von Wind­kraft und Natur­schutz, eine finan­zi­el­le Betei­li­gung der Kom­mu­nen und der Abbau büro­kra­ti­scher Hemmnisse.”

Hof­rei­ter warf der Bun­des­re­gie­rung vor, die Wind­bran­che „durch ihre Ener­gie­wen­de-Sabo­ta­ge in eine exis­ten­zi­el­le Kri­se getrie­ben” zu haben. „Ohne den mas­si­ven Aus­bau von Solar- und Wind­ener­gie sind die Kli­ma­zie­le der Bun­des­re­gie­rung nicht zu errei­chen, und die Arbeit des Kli­ma­ka­bi­netts wird kon­ter­ka­riert”, so der Grünen-Politiker.

Alt­mai­ers Gip­fel, zu dem Ver­tre­ter von Län­dern, Ver­bän­den und Gewerk­schaf­ten gela­den sind, kom­me „viel zu spät”. Auch die Kom­mu­nen erhö­hen den Druck auf die Poli­tik. Der Bun­des­tag müs­se „ein Pro­gramm zum beschleu­nig­ten Aus­bau der Wind­kraft­an­la­gen sowie der Strom­tras­sen und Ver­teil­net­ze auf den Weg brin­gen”, sag­te Gerd Lands­berg, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Deut­schen Städ­te- und Gemein­de­bun­des (DStGB), der NOZ.

„Mehr Geschwin­dig­keit, weni­ger Büro­kra­tie und kla­re zeit­li­che Vor­ga­ben müss­ten die Bau­stei­ne einer sol­chen Initia­ti­ve sein.” Gleich­zei­tig for­der­te Lands­berg von der Poli­tik, „mehr und bes­ser” mit den Bür­gern zu kommunizieren.

„Es muss gelin­gen, die Men­schen mit­zu­neh­men und ihnen zu ver­mit­teln, dass sau­be­re Ener­gie und mehr Kli­ma­schutz ohne Ver­än­de­run­gen nicht funk­tio­nie­ren wer­den.” Doch der­zeit wach­se vie­ler­orts der Wider­stand der Bür­ger gegen Wind­rä­der. „Offen­bar sind alle für den Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien, aber nie­mand will die Anla­ge vor der Haus­tür oder in Sicht­wei­te haben”, beklag­te der DStGB-Haupt­ge­schäfts­füh­rer. Bei dem drin­gend not­wen­di­gen Aus­bau der Strom­tras­sen „stel­len wir eine ähn­li­che Hal­tung in der Bevöl­ke­rung fest”.

Im ers­ten Halb­jahr 2019 kam der Aus­bau der Wind­kraft an Land fast zum Erlie­gen. Nach einer Erhe­bung der IG Metall Küs­te sind seit Beginn ver­gan­ge­nen Jah­res bis zu 10.000 Stel­len in der Wind­kraft-Bran­che ver­lo­ren gegan­gen, nach einem Minus von 26.000 Stel­len im Jahr 2017.

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